Aktuelle Meldungen zu neuen Ausbildungsberufen, interessanten Projekten und Events und vieles mehr… Hier können Sie sich über das BBW Rummelsberg informieren.
Nürnberg/Nürnberger Land. Das Projekt AKTIV begleitet junge Menschen mit Fluchterfahrung rund um das Thema Ausbildung in Nürnberg und Nürnberger Land. Anlässlich des Tags und der Woche gegen Rassismus war es Annette Roß und Jakob Bierlein ein wichtiges Anliegen, sich gemeinsam mit Teilnehmenden des Projekts mit dem Thema des Rassismus und der Menschenrechte auseinanderzusetzen.
Mehr lesenAn einem nicht ganz so frühlingshaften Sonntag trafen sich drei Teilnehmer*innen an der Straße der Menschenrechte in Nürnberg, um an diesem Ort sich mit dem Thema des Gedenktages zu beschäftigen. Zunächst erhielten die jungen Menschen aus Afghanistan, Eritrea und Guinea Einblicke durch AKTIV über die Entstehung des Gedenktages. Darüber hinaus wurde auch die Verbindung zwischen der Entstehung der Straße der Menschenrechte mit der Vergangenheit Nürnbergs zu Zeiten des Nationalsozialismus hergestellt. Die großen Rundpfeiler der Straße - geschaffen durch den israelischen Künstlers Dani Karavan - wurden 1993 der Öffentlichkeit in Nürnberg übergeben. Jede Säule steht für einen Artikel der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Gemeinsam machte sich die kleine Gruppe auf den Weg, um die Säulen und deren Botschaften zu betrachten und sich über jeden einzelnen Artikel auszutauschen. Insbesondere an diesem Tag stach der Artikel 2 der Erklärung hervor, welcher besagt, dass jeder Anspruch auf die in der Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten hat unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion und Herkunft.
Bei dem Gang durch die Straße wurden die Menschenrechte aber auch kritisch in Bezug auf Nürnberg, Deutschland und die Herkunftsländer der jungen Menschen in Augenschein genommen wie beispielsweise das Recht auf Bildung oder Arbeit. Interessant fanden die Teilnehmenden das Recht auf Eheschließung und Familie, welches einem die freie Wahl lässt zu heiraten wen man möchte und man im Umkehrschluss dazu nicht gezwungen werden kann.
Zum Schluss des Rundgangs tauschten sich die Anwesenden über Ihre eigenen Erfahrung zum Thema Rassismus und Diskriminierung aus. Aus ihrer Sicht bedeutet das:“ Benachteiligung, aufgrund der Herkunft, Hautfarbe oder Religion.“ Dies äußert sich in einer oftmals negativ geprägten Meinung, mit der die Betroffenen konfrontiert werden und fehlenden Rechten und Freiheiten. Auch wenn es einzelne negative Erfahrungen wie zum Beispiel häufige Kontrollen durch die Polizei aufgrund des Aussehens bei den Teilnehmenden gegeben hat, sind sie in Deutschland weitestgehend gut angekommen. Alle drei befinden sich in einer Ausbildung oder haben bereits eine abgeschlossene Ausbildung. Sie blicken also durchaus hoffnungsvoll in ihre Zukunft. Auf die Frage, was man denn gegen Rassismus tun könnte, antwortete der junge Mann aus Guinea: „Rassismus gibt es überall und wird es geben solange wir Menschen leben, deswegen muss man darüber sprechen und seine Meinung sagen, dass alle Menschen gleichbehandelt werden sollen, egal wo sie herkommen.“
Annette Ross: “Wir haben die jungen Menschen als sehr interessiert und reflektiert erlebt und waren dankbar für den Austausch und die guten Impulse durch die Teilnehmenden. Wir haben die Hoffnung, in einem Jahr mit einer größeren Gruppe an den Start zu gehen.“
Im Berufsbildungswerk Rummelsberg absolvieren Autisten eine staatlich anerkannte Ausbildung und erhalten Unterstützung bei der persönlichen Entwicklung.
Mehr lesenRummelsberg – Am 2. April ist Weltautismustag. Viele Menschen im Autismus-Spektrum aus ganz Bayern schaffen sich im Berufsbildungswerk (BBW) Rummmelsberg eine berufliche Perspektive. Sie absolvieren in der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie eine staatlich anerkannte Berufsausbildung oder bereiten sich in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BVB) auf eine Lehre vor. Die Unterstützung der Autisten ist ganz individuell und folgt dem Motto: „Kennst Du einen Autisten, kennst Du einen Autisten.“
Dani Kirmis wohnhaft in Engelthal ist eine von 20 Menschen im Autismus-Spektrum, die im BBW lernen und arbeiten. Die 19-Jährige weiß noch nicht genau, was sie werden will. Deshalb probiert sie sich gerade im vorberuflichen Bildungsbereich aus. „Ich war schon im IT-Bereich und bei den Mediengestaltern“, erzählt die junge Frau. Das war nicht so 100 Prozent ihr Ding. „Ich will etwas Kreatives machen, aber nicht den ganzen Tag am Computer sitzen.“ Aktuell erprobt sie die Ausbildung zur technischen Produktdesignerin. „Wir arbeiten mit Grafikprogrammen und erstellen dreidimensionale Datenmodelle“, nennt Dani Kirmis ein Beispiel.
Knapp 300 junge Menschen im Alter zwischen 15 und circa 25 Jahren besuchen aktuell die Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Die Ausbildungen werden zum Beispiel im kaufmännischen Bereich, in der IT, Elektrotechnik sowie Hauswirtschaft und Ernährung angeboten. Wer will, kann im Internat wohnen. Aber das ist kein Muss. Dani Kirmis fährt jeden Tag in der Regel eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rummelsberg. Sie kommt gerne ins BBW, weil die Mitarbeiter*innen sich nicht nur um ihre berufliche Entwicklung kümmern. „Wir fördern die Teilnehmer*innen auch in ihrer Persönlichkeit“, sagt Silke Gorda, Fachdienstmitarbeiterin im BBW. Einmal in der Woche hat die Sozialpädagogin Zeit, intensiv mit Dani Kirmis pädagogisch zu arbeiten. „Ich habe Vorlieben, die mir sehr wichtig sind“, sagt die 19-Jährige. Eine Vorliebe war das Stromsparen. Die junge Frau hat ein Umweltbewusstsein und wollte auf eigene Faust Stromsparmaßnahmen im BBW durchsetzen. „Da bin ich zu weit gegangen“, sagt Dani Kirmis.
Zu dieser Einsicht hat ihr auch die pädagogische Arbeit mit Silke Gorda verholfen. „Bei unseren Treffen widmen wir uns einem aktuellen Thema und arbeiten daran“, sagt die Sozialpädagogin. Im Falle des Stromspar- „Ticks“ haben die beiden gemeinsam erarbeitet, dass es Regeln und Situationen gibt, die anerkannt werden müssen. Dani Kirmis will weiter Stromsparen, hält sich aber an die Regeln.
Das BBW unterstützt die Teilnehmer*innen auch mit pädagogischer Gruppenarbeit und einem Sozialkompetenztraining. Menschen im Autismus-Spektrum lernen im BBW in kleinen Gruppen. Außerdem wurden verschiedene Rückzugsmöglichkeiten geschaffen.
Vor zwölf Jahren hat das BBW Rummelsberg angefangen, eine individuelle Förderung für Menschen mit Autismus anzubieten. Vor zwei Jahren wurde das Autismus-Kompetenz-Team gegründet. In den Teamsitzungen geben die Kolleg*innen aus den verschiedenen Bereichen des BBW ihre Erfahrungen mit Menschen im Autismus-Spektrum weiter. „Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, werden wir dieses Wissen auch in Schulungen vermitteln“, kündigt Iris Thieme, Leiterin des Autismus-Kompetenz-Teams im BBW an.
Das BBW bietet sogenannte REHA-Ausbildungen an. Die Ausbildung der jungen Menschen wird in der Regel von der zuständigen Agentur für Arbeit oder einer zuständigen Stelle der beruflichen Rehabilitation finanziert. „Voraussetzung für eine Ausbildung im BBW ist der sogenannte Reha-Status. Eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum ist nicht erforderlich“, weiß Thieme. Insgesamt lernten im BBW rund 50 Menschen, die Verhaltensweisen aus dem Autismus-Spektrum zeigten.
Die Berufsausbildung im Berufsbildungswerk Rummelsberg findet eng vernetzt mit Unternehmen aus der Region statt. Die Azubis absolvieren verschiedene Praktika in kooperierenden Betrieben. So können sich die Azubis und künftige Kolleg*innen kennenlernen. In den ersten sechs Monaten nach Arbeitsbeginn sind die Bildungsbegleiter Ansprechpartner für Unternehmen und ehemalige Azubis. Der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt gibt dem Ausbildungsmodell im BBW recht: „Auch in Corona-Zeiten liegt die Vermittlungsquote für das gesamte BBW bei über 60 Prozent. Im IT und im Elektrobereich ist die Quote mit am besten und erreicht im Durchschnitt 80 bis 90 Prozent“, erzählt Bildungsbegleiterin Cornelia Köhler. Das liege immer am Personalbedarf der Wirtschaft.
Dani Kirmis fühlt sich wohl im BBW. Die Mitarbeiter*innen nehmen Rücksicht auf ihre Bedürfnisse und seien auch da, wenn es mal nicht so gut laufe. „Eine gute Ausbildung zu haben, ist wichtig“, betont die 19-Jährige, und da lohne es sich, nicht aufzugeben und an sich zu arbeiten.
In der Jugendhilfe sind seitens der bayerischen Staatsregierung weder präventive Testungen noch eine Impfstrategie geplant.
Mehr lesenNürnberg – „Ich danke Ihnen, Frau Schaffner. Das ist die schönste Nachricht dieses Tages!“ Die Erleichterung ist Max Pfingstgraef deutlich anzuhören, man hört den sprichwörtlichen Stein plumpsen, als er die gute Nachricht von Dr. Schaffner vom Gesundheitsamt Nürnberg entgegennimmt. „Ab heute Nacht Null Uhr ist unsere Quarantäne und Isolation offiziell aufgehoben!“, berichtet er anschließend. Der 25-Jährige arbeitet als pädagogische Fachkraft in der Clearingstelle, die die Rummelsberger Diakonie zusammen mit einer heilpädagogischen stationären Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Nürnberg betreibt. Hinter dem Erzieher, seinen Kolleg*innen und den jungen Migrant*innen liegen zwei anstrengende Wochen. Im Januar wurde bei einem jungen Afghanen aus der Wohngruppe Covid-19 nachgewiesen. Der 17-Jährige war nach einem Klinikaufenthalt präventiv auf das Virus getestet worden, ehe er in die Wohngruppe zurückkehren sollte. Anschließende Testungen aller Jugendlichen und Mitarbeitenden im Haus ergaben, dass weitere fünf der 21 aktuell betreuten Jugendlichen und keine der insgesamt 20 Mitarbeitenden betroffen waren. „Gemäß den Anweisungen des Gesundheitsamtes richteten wir daraufhin für die vergangenen zwei Wochen in der Clearingstelle die Quarantäne- und in der Wohngruppe die Isolations-Station ein“, berichtet Pfingstgraef.
Für Jugendliche ist der aktuelle Lockdown an sich schon eine hohe Belastung. Zwar sind sie gesundheitlich durch das Corona-Virus durchschnittlich weniger gefährdet, umso stärker sind sie jedoch von den Maßnahmen zur Virus-Eindämmung und den damit verbundenen sozialen Einschränkungen betroffen. Die für Jugendliche wesentlichen Treffen mit ihren Freund*innen zuhause, an Treffpunkten oder beim Sport sind derzeit kaum oder gar nicht möglich. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach geben 63 Prozent der jungen Menschen an, dass sie sich einsam fühlen oder unter Einsamkeit und den Einschränkungen leiden. Für Jugendliche, die in einer stationären Einrichtung der Jugendhilfe leben gilt das ebenso, hier kommen die individuellen Schwierigkeiten der einzelnen Jungen und Mädchen noch hinzu – das Konfliktpotenzial innerhalb der Wohngruppen wächst.
Auch Max Pfingstgraef und seine Kolleg*innen in der Juvenellstraße berichten von zunehmenden Konfliktsituationen, höherem Stress sowie von stark depressiver und gereizter Stimmung in Clearingstelle und Wohngruppe. „Die Quarantäne hat das alles noch einmal verstärkt. In den vergangenen zwei Wochen mussten wir den Jungen und Mädchen auch die wenigen Bewegungsmöglichkeiten, die seit dem Lockdown noch möglich sind nehmen. Sie durften das Haus gar nicht mehr verlassen“, berichtet Pfingstgraef. Das sei für alle im Haus eine große Belastung gewesen. „Gerade in der Clearingstelle stehen die jungen Menschen oft unter einer riesigen Anspannung. Sie sind meist traumatisiert, erst seit kurzer Zeit in Deutschland und leben in einer Zweckgemeinschaft mit vielen fremden Menschen aus fremden Kulturen und Nationalitäten“, so Pfingstgraef. Die nun insgesamt 15-tägige Isolation brachte alle an ihre Grenzen. „Es herrschte oft Langeweile und Frustration. Umso großartiger finde ich, dass trotzdem alle großes Verständnis für die Situation zeigten und sich an die Quarantäne- sowie Isolationsmaßnahmen hielten“, beschreibt Pfingstgraef die Situation. So kam es auch zu keiner weiteren Ansteckung. Insgesamt dreimal wurden alle Jugendlichen und Mitarbeitenden jeweils getestet. Für die Mitarbeitenden war die Testung freiwillig.
Denn während es in Pflegeeinrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe Reihentestungen und Impfstrategien gibt, ist die Jugendhilfe auf sich gestellt. „Die Mitarbeitenden der ambulanten, teilstationären sowie stationären Jugendhilfe garantieren mit ihrer pädagogischen Arbeit eine sichere, verlässliche und angemessene Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Unterstützungsbedarf“, berichtet Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH. Im ambulanten Bereich sei die Gefährdung der Kolleg*innen besonders hoch, da sie zu den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien nach Hause gingen, ohne zu wissen, wie diese sich hinsichtlich der Lockdown-Maßnahmen verhielten. „Und dennoch finden die Beschäftigten der Kinder- und Jugendhilfe nach wie vor keine Berücksichtigung in den coronaspezifischen Verordnungen der bayerischen Staatsregierung.“, schließt Grämmer.
Deshalb ließen sich Max Pfingstgraef und die Kolleg*innen von Clearingstelle und Wohngruppe sehr gerne mittesten. „Wir waren alle erleichtert über diese Testmöglichkeit“, erzählt Max Pfingstgraef und fügt schmunzelnd hinzu „Noch erleichterter sind wir aber jetzt, weil wir wieder raus dürfen.“
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November bringt die Rummelsberger Diakonie den aktualisierten Rechtekatalog für Kinder und Jugendliche „Deine Rechte“ raus und erweitert ihr Beschwerdemanagement zum Vertrauens(W)ORT
Mehr lesenNürnberg – am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Eines der dort festgehaltenen Rechte ist das Recht auf Familie, Fürsorge und ein sicheres Zuhause. Nicht für alle Kinder in Deutschland selbstverständlich. So waren laut Statistischem Bundesamt 95 000 Kinder oder Jugendliche im Jahr 2018 in einer stationären Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht. 840 Kinder und Jugendliche leben aktuell in einer heilpädagogischen, sozialpädagogischen oder therapeutischen Wohngruppe der Rummelsberger Dienste für junge Menschen in Bayern. Auch diese Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Rechte.
Um sie über ihre Rechte zu informieren, erhalten alle jungen Bewohner*innen der Rummelsberger Wohngruppen einen Rechtekatalog, der 2009 in Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Betreuer*innen entstanden ist. Nun wurde er neu gestaltet und aktualisiert, insbesondere bezüglich der digitalen Welt. In „Deine Rechte“ heißt es seither zum Recht auf Datenschutz beispielsweise: „Niemand hat das Recht dazu, ungefragt Bilder von mir ins Internet oder soziale Netzwerke zu stellen“. Und das Brief- und Datengeheimnis bezieht sich jetzt in erster Linie auf E-Mails, digitale Nachrichten und Chatverläufe. Damit passt sich „Deine Rechte“ der Lebensrealität der Mädchen und Jungen an.
„Ein wichtiger Bestandteil von Bildung und Persönlichkeitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe ist Partizipation. Grundlage dafür ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten,“ sagt Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen.
Die jungen Menschen in den Wohngruppen der Rummelsberger Diakonie haben unterschiedlich schwere, oft traumatische biografische und familiäre Erfahrungen gemacht. Um ihnen Partizipation zu ermöglichen, benötigen sie Möglichkeiten und Räume, in denen sie Mitbestimmung unter verlässlichen Bedingungen neu ausprobieren können und müssen. Dazu gehört auch die Möglichkeit sich beschweren und seine Meinung frei äußern zu können. „In der Rummelsberger Kinder- und Jugendhilfe setzen wir dabei auf ein vielfältiges und lebendiges Beschwerdeverfahren,“ erklärt Thomas Grämmer. Neben dem Rechtekatalog „Deine Rechte“ gibt es jugendliche Haussprecher*innen, Vertrauens-Erzieher*innen und Beschwerdebriefkästen in den Einrichtungen sowie externe Rummelsberger Ombudsfrauen und -männer.
„Mit dem „Vertrauens(W)ORT“ wollen wir nun Transparenz und Verlässlichkeit der Beschwerdemöglichkeiten und –bearbeitung für die jungen Menschen noch einmal erhöhen,“ erklärt Grämmer das neue Beschwerdemamangement. Und um möglichst alle Jungen und Mädchen zu erreichen, ist Vertrauens(W)ORT ein analoger und digitaler Ort zugleich. So können sich die jungen Menschen entweder über eine Broschüre oder über eine Webseite informieren und dort auch gleich zur Tat schreiten.
Unter rummelsberger-diakonie.de/vertrauenswort finden die Jugendlichen neben Telefonnummern und externen Ansprechpartner*innen ein Kontaktformular, in das sie ihre Beschwerden oder auch Anregungen direkt eintragen und abschicken können. Je nach Wunsch unter Angabe ihres Namens, einer Mailadresse oder Telefonnummer oder anonym. Der 15-jährige Nino, der kürzlich zum Hausprecher einer therapeutischen Wohngruppe gewählt wurde hat sich Vertrauens(W)ORT angesehen und für okay befunden: „Ich finde es gut, dass man sich nun auch online beschweren kann. Ich glaube, dass das vor allem die Kleineren nutzen werden. Wir Großen sprechen die Sachen meistens selbst an.“ Nino würde sich zusätzlich eine Mobilnummer wünschen: „Wir Jugendlichen merken uns so Sachen wie Homepageadressen doch nicht. Einfacher wäre es, wenn ihr eine Nummer hättet. Die würde ich dann einspeichern und über WhatsApp schreiben, wenn mir was nicht passt. Klar, das ist nicht so anonym, ihr habt dann halt meine Handynummer, wisst aber ja trotzdem nicht, wer ich bin.“ Sein abschließendes Urteil: „An sich ist das eine gute Sache.“
„Eine WhatsApp-Nummer wird es geben und hätten wir liebend gerne sofort mit angeboten, leider verzögert sich das aus Datenschutzgründen etwas,“ berichtet Grämmer. Bis dahin kommt Vertrauens(W)ORT Ninos Wünschen mit QR-Codes auf Plakat und Broschüre etwas entgegen. Diese Codes führen direkt auf die Internetseite. Einfach Code mit dem Smartphone scannen und Webseite in Favoriten speichern – schon kann man jederzeit, von überall her darauf zugreifen und sich beschweren. Zu Recht.
„Anders und stolz drauf!“ Unter diesem Jahres-Motto fand die Absolventenfeier 2020 des Berufsbildungswerks am 25.09.2020 in Rummelsberg erstmals digital statt. 45 Auszubildende aus 19 verschiedenen Ausbildungsberufen haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. „Besondere Zeiten erfordern eben auch besondere Maßnahmen“, erklärte BBW-Leiter Matthias Wagner diese Vorsichtsmaßnahme in Zeiten der Corona-Pandemie.
Mehr lesenÜber die YouTube App wurde ein Live Stream erstellt und per Link an alle Absolvent*innen, sowie Vertreter*innen der Kostenträger und Kammern verschickt. Insgesamt folgten knapp 80 Personen der Veranstaltung live. „Darauf sind wir stolz, es war zwar eine andere Feier aber dennoch eine besondere“, betonte Wagner. Die Ausbilder*innen würdigten die Absolventen*innen mit persönlichen Videoclips. Live moderiert wurde die Feier von Ausbildungsleiter Jochen Wiegand und Iris Thieme. Die digitale Veranstaltung rundete das einstudierte Theaterstück der Berufsschule unter dem Motto: „Anders und stolz drauf!“ ab.
Nicht zu vergessen, aber besonders erwähnenswert, sind die außerordentlichen Leistungen der diesjährigen Absolventen*innen. Die Schule hat fünf Absolventen*innen die besondere Auszeichnung der Regierung für Mittelfranken aussprechen können. Besonders erfreulich ist, dass die aktuelle Vermittlungsquote trotz schwierigen Zeiten auf über 50% klettert.
Unter Einhaltung der Hygienevorschriften waren Ehrengäste geladen, um gemeinsam den Live Stream zu verfolgen. Anwesend waren Dr. Tobias Gaydoul, Finanzvorstand der Rummelsberger Diakonie und Einrichtungsleiter Matthias Wagner. Im kleinen Rahmen zusammen mit dem Projektteam, der Teilnehmervertretung des Hauses und der Bereichsleitung Wohnen, wurde die Absolventenfeier im Berufsbildungswerk feierlich zelebriert.
Auf die Frage „wie war’s“? - ein paar Eindrücke aus den YouTube Kommentaren unter dem Live Stream. So schreiben Zuschauer*innen, „Auch die Online Absolventenfeier, war zwar anders aber trotzdem sehr schön, individuell und persönlich aufgebaut.“ oder „Schöne Abschlussfeier Dankeschön dafür“.
Eine Verabschiedung unserer Ehemaligen, die definitiv anders war und in Erinnerung bleiben wird. Dennoch hoffen wir Sie alle einmal wieder persönlich sehen zu können.
Laureen Enderlein
Gemeinsames Projekt von Studierenden der evang. Hochschule Nürnberg und der Trainings- und Orientierungswerkstatt Rummelsberg (TOW)
Mehr lesenIm Herbst 2019 haben Studierende der evang. Hochschule Nürnberg bei der Trainings- und Orientierungswerkstatt Rummelsberg (TOW) angefragt, ob wir sie bei einem Projekt zum Thema „Schubladen im Kopf“ unterstützen können. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema in der gesamten TOW Gruppe kam die unerwartete Aussage: „Schubladen im Kopf wären echt praktisch. Dann wäre nicht so viel Unordnung drin.“
Eine durchaus interessante Sichtweise, da wir „Erwachsenen“ dieses Schlagwort meist negativ belegen. Mit den Teilnehmern Edith Jänichen und Daniel Schäfer wurde der Korpus konstruiert und die Materialliste geschrieben. Nach dem Plattenzuschnitt wurde gemeinsam der Korpus zusammengebaut und die „Schubladen“ angeschlagen.
Als Ergebnis unserer Auseinandersetzung kamen wir zu dem Schluss, dass jede/r Schubladen im Kopf braucht, es aber auch hier wichtig ist eine gewisse Ordnung einzuhalten. Die fertige Skulptur „StigMax“ kann zurzeit noch bis Ende Oktober im Innenhof der Klara-Kirche in Nürnberg besichtigt werden.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie hier https://aktuelles-und-medien.stadtkirche-nuernberg.de/aktuelles/index.html/schubladen-im-kopf/24607061-2797-4b0e-99c7-74ca332c0bc2?mode=detail
Christian Müller-Hillebrand
Berufsbildungswerk Rummelsberg begrüßt 74 neue Auszubildende
Mehr lesenRummelsberg – 74 junge Menschen haben vergangene Woche am Montag und Dienstag unter besonderen Bedingungen ihre Ausbildung im Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW) begonnen. Ausbildungsleiter Jochen Wiegand begrüßte zusammen mit den jeweiligen Bildungsbegleitern, Ausbilderinnen und Ausbildern alle Teilnehmenden und wünschte einen guten Start in eine neue spannende Lebensphase. Zum Start erhielten alle Teilnehmenden ein Mäppchen mit der Grundausstattung für Schule und Ausbildung.
Die 74 jungen Menschen begannen ihre Ausbildung in 19 verschiedenen Berufen. Die stärkste Ausbildungsgruppe ist nach wie vor die Gruppe der Kaufleute für Büromanagement mit 14 Teilnehmenden, gefolgt von den IT-Berufen mit elf Teilnehmenden und den Elektroberufen mit neun Teilnehmenden. Die verbleibenden Auszubildenden verteilen sich auf die Berufe Mediengestaltung, Metallberufe – hier am stärksten vertreten die Industriefachhelfer*innen – Fachpraktiker*innen für personale Dienstleistungen, Gartenbau und Fachlagerist*innen.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen wurden von BBW-Einrichtungsleiter Matthias Wagner begrüßt. Er wünscht den jungen Leuten Mut und Zuversicht sowie Durchhaltevermögen und Fleiß und riet ihnen, sofort darüber zu sprechen, wenn es Schwierigkeiten oder Konflikte gebe. Natürlich lag auch bei dieser Begrüßung ein besonderes Augenmerk auf der Situation mit Covid 19. Der Arzt Dr. Christian Holländer erklärte nochmals die Notwendigkeit, in allen Lebenssituationen auf Nähe, Distanz und Hygiene zu achten. Eine große Herausforderung für Teilnehmende und Mitarbeitende, die bislang von allen mit viel Geduld und Umsicht bewältigt wurde. Allen Teilnehmenden stehen natürlich gerade in dieser Zeit viele Ansprechpartner*innen zur Seite, Mitarbeitende im Internat, Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrkräfte, Bildungsbegleiter, ein psychologischer sowie ein medizinischer Fachdienst. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: einen guten Start ins Berufsleben.
Förderschullehrerinnen nahmen an EU-Seminar in Kroatien teil
Mehr lesenRummelsberg – Die beiden Lehrerinnen Maria Aumeier und Christina Gast von der Rummelsberger Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung haben an einem Seminar der Europäischen Union im kroatischen Mošćenička Draga teilgenommen. Das Thema der Fortbildung mit Referentin Tanja Kaufmann lautete „Glück(lich) im Unterricht“. „In insgesamt 28 Unterrichtseinheiten haben wir uns mit den Themen Glück und Sprache, Selbstmanagement, Charakterstärken, Glückstheorien und der Glücksforschung, sowie zahlreichen stark praxisorientierten Einsatzmöglichkeiten für den Unterricht beschäftigt“, berichten die beiden. Bei dem Seminar lernten sie als neuen Ansatz die sogenannte Open-Space-Methode kennen.
Dabei handelt es sich um ein Format, um in großen bis sehr großen Gruppen schnell komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und zu Ergebnissen zu kommen. Neben der fachlichen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themen in diversen Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten stand der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Schulen im Vordergrund. „Dieses Seminar gab uns die einmalige Chance, Einblicke in Unterrichtsmethoden von Kollegen in anderen europäischen Ländern zu bekommen. Besonders gewinnbringend für uns war der Austausch mit Kollegen von anderen Förderberufsschulen“, so Aumeier und Gast. Beide würden ein derartiges Seminar wieder besuchen und empfehlen dies auch Kolleginnen und Kollegen. Die Teilnahme der zwei Lehrerinnen wurde durch das Programm „Erasmus+“ der Europäischen Union gefördert.
Thomas Groß, Konrektor des Förderzentrums Rummelsberg, ist bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand mit dem goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet worden.
Mehr lesenRummelsberg – Wenn die Schule vorbei ist, ist das ein Grund zum Feiern. Das gilt für viele Schüler/Schülerinnen und Lehrer/Lehrerinnen gleichermaßen. Thomas Groß (65) ist nun als 2. Konrektor des Förderzentrums Rummelsberg der Rummelsberger Diakonie im Kreise des Kollegiums feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Er war 24 Jahre lang für die Schule des Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereichs (PTI) verantwortlich, die zum Förderzentrum gehört. In der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie leben 31 stark verhaltensauffällige Jungen im Alter zwischen elf und 15 Jahren. Die Kinder und Jugendlichen erhalten in der teilweise geschlossenen Einrichtung eine engmaschige intensive Betreuung. „Ich habe meine Arbeit immer mit Herzblut gemacht und mich für die Jungs im PTI engagiert“, sagte Groß. Die Leitung hat er bei der Verabschiedung mit einem symbolischen Schlüssel an seinen Nachfolger Werner Panten übergeben. Der 49-jährige unterrichtet seit 18 Jahren im offenen Bereich des Rummelsberger Förderzentrums. 140 Schüler/Schülerinnen mit Förderbedarf im sozialen und emotionalen Bereich besuchen die Schule der Rummelsberger Diakonie.
Thomas Groß hat in Bayreuth und Würzburg Sonderpädagogik studiert. Während seines Referendariats kam der gebürtige Kronacher 1982 nach Rummelsberg. Nach vier Jahren als Lehrer im offenen Bereich des Förderzentrums wechselte er 1986 in den PTI. Zehn Jahre später übernahm er die Verantwortung für die 24 Schüler, 8 Lehrer/Lehrerinnen und die heilpädagogischen Fachkräfte. „In unserer PTI-Schule werden vier Klassen mit je sechs Schülern von je einem Sonderschullehrer und einer heilpädagogischen Unterrichtshilfe unterrichtet“, erklärte Thomas Groß das sogenannte Team-Teaching. Das seien sehr gute Bedingungen. Er bedankte sich bei Thomas Bärthlein, Regionalleiter der Rummelsberger Jugendhilfe im Nürnberger Land, für die gute konzeptionelle Unterstützung der Schule.
„Beharrlich und kreativ sein, diese Eigenschaften brauchen Lehrer, um mit den Jugendlichen im PTI arbeiten zu können“, lobte Bärthlein und dankte Groß für seine jahrzehntelange Leistung. Er überreichte dem angehenden Ruheständler für seine Verdienste das goldene Kronenkreuz der Diakonie. Viel Lob und Anerkennung zollten dem scheidenden Kollegen auch Schulleiterin Christine Singer und das Lehrerkollegium. In einer sehr persönlich und herzlich gestalteten Abschiedsfeier würdigten sie den 65-Jährigen und wünschten ihm viel Spaß und Freude für den neuen Lebensabschnitt. „Für mich ist es der richtige Zeitpunkt zu gehen“, sagte Groß. Er sei fit und gesund und freue sich auf die freie Zeit, die er mit seiner Familie, Lesen und Motorradfahren füllen will. Ein Punkt ließ ihn aber auch bei seiner Verabschiedung noch nicht los: „Ich hoffe, dass der Unterricht im PTI wie schon länger geplant im Schuljahr 2021/22 in neuen Räumen stattfinden kann“, wünschte sich Groß.
Nach den Pfingstferien planen wir die abschließende Wiederaufnahme unserer Teilnehmenden.
Mehr lesenAm 15. und 16. Juni 2020 erwarten wir mit den Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr, die letzten Teilnehmer. Damit endet dann, nach 13 Wochen, die am 13. März begonnene Heimlernphase.
Auch im Berufsbildungswerk gelten weiterhin die Regeln zum Infektionsschutz:
• Abstand halten
• Mund-Nase-Bedeckung tragen
• Hände waschen
Außerdem bekommt jeder Auszubildende seinen eigenen Aufnahmetermin durch die zuständige Bildungsbegleitung. Bis dahin werden die Teilnehmer wie bisher durch Lehrer, Ausbilder und Bildungsbegleiter mit Lernmaterial versorgt.
In der stationären Jugendhilfe sind Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren eine besondere Herausforderung. Mitarbeitende, Jugendliche und Eltern im Berufsbildungswerk BBW in Rummelsberg meistern sie bisher mit Kreativität und gemeinsamer Anstrengung
Mehr lesenRummelsberg - „Zu Beginn des Lock-Downs wegen der Corona-Pandamie lief alles recht chaotisch“, erzählt Piroska Reiß, Teamverbundleiterin der heilpädagogischen Wohngruppen im Berufsbildungswerk BBW der Rummelsberger Diakonie. Hygiene- und Schutzmaßnahmen umzusetzen und einzuhalten sei für Mitarbeitende und Jugendliche eine große Herausforderung gewesen. „Wir mussten viel mit Kolleginnen und Kollegen aus Hauswirtschaft und den anderen Wohnbereichen sprechen, mussten planen und wieder um planen, aber zum Glück haben alle gut mitgemacht“, so Reiß.
Im BBW in Rummelsberg werden rund 250 junge Menschen betreut, beschult und ausgebildet. Angeboten werden über 30 verschiedene Ausbildungsberufe, in den Bereichen Elektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft, Gartenbau und Handwerk, Gesundheit und Soziales, Informationstechnologie, Medien und Kommunikation, Metalltechnik, Wirtschaft und Verwaltung. In den vier heilpädagogischen Wohngruppen im BBW leben aktuell 35 junge Frauen und Männer im Alter von 16 bis 21 Jahren, die Probleme in ihrer Familie haben, sozial auffällig sind oder mit erheblichen und nicht nur vorübergehenden sozialen Problemen sowie traumatischen Erlebnissen zu kämpfen haben. Ziel der pädagogisch-therapeutischen Unterstützung ist die Entwicklung sozialer und beruflicher Kompetenzen der jungen Menschen sowie die individuelle Förderung und Unterstützung im lebenspraktischen Bereich.
Auch für die jungen Erwachsenen im BBW gelten in Corona-Zeiten Ausnahme-Regelungen. Da in einer Wohngruppe viele Menschen mit jeweils eigenen Kontakten zusammenleben, besteht in den Wohngruppen beispielsweise überall Maskenpflicht, außer im eigenen Zimmer. „Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Aber die ersten Wochen waren schwer. Oft hatten wir zu wenig Masken und einige verweigerten das Tragen beharrlich“, berichtet Moritz Grothusen, Berufspraktikant und Diakon in Ausbildung. „Als die Jugendlichen sahen, dass auch wir Mitarbeitenden und alle anderen im Haus Masken tragen müssen, haben sich letztlich doch alle in ihr Schicksal gefügt“, schmunzelt der 23-Jährige. Überhaupt sei die Stimmung in den Wohngruppen erstaunlich gut. „Die Jugendlichen nutzen ihre Fähigkeiten oft positiv, einige haben begonnen Masken zu nähen, andere geben Nachhilfe für Mitschülerinnen oder Mitschüler“, berichtet der angehende Erzieher.
„Auch die Eltern haben in diesen Wochen erstaunliche Energie, Anteilnahme und Präsenz gezeigt“, sagt Teamleiterin Reiß. In den ersten Wochen waren viele junge Erwachsene bei ihren Eltern. Das sei erfreulich gut gelaufen, fast alle hätten den Familienkontakt genossen. Da sich die jungen Menschen jedoch in einer vom Jugendamt eingeleiteten Maßnahme befinden, mussten sie bald in die Wohngruppe zurück und durften ihre Familien auch nicht mehr besuchen. „Einige Mütter haben dann ebenfalls Masken genäht oder mit leckeren Carepaketen für gute Stimmung bei uns gesorgt“, freut sich Reiß. Die meisten Eltern riefen seither viel regelmäßiger bei ihren Kindern an.
Seit dem 24. April sind alle jungen Frauen und Männer der heilpädagogischen Wohnangebote wieder im BBW. „Jetzt freuen sich natürlich alle, dass Besuche wieder erlaubt sind“, berichtet Grothusen. Allerdings müssen Schutz- und Hygienemaßnahmen in den Familien gesichert sein, ehe die Kinder wieder heim dürfen. „Da müssen wir mit einigen Familien erst noch Lösungen finden“, so Reiß.
Für die Fachkräfte ist der sich ständig ändernde Regelkatalog die größte Herausforderung der Corona-Krise. „Besonders, da es oft lange dauert, bis wir vom Ministerium Informationen bekommen, was die neuen Regelungen für uns bedeuten“, berichtet Teamleiterin Reiß. Moritz Grothusen beschreibt die Gruppen-Situation so: „Mit den Jugendlichen spreche ich seither häufiger als zuvor über eigene Bedürfnisse, die Rechte der anderen und was die neuen Regeln für den Einzelnen und die Gruppe bedeuten.“ Unüberwindbare Konflikte habe es im BBW keine gegeben, es sei allerdings wichtiger denn je gewesen, das Selbstwertgefühl der jungen Menschen zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass die getroffenen Maßnahmen der Pandemie geschuldet seien und nichts mit ihnen als Person zu tun hätten.
Beide Pädagogen sind überrascht, wie gut alle die Krise bisher gemeistert haben und wünschen sich, dass die positiven Effekte im langsam wieder einkehrenden Alltag nicht verloren gehen. „Sowohl mit den Eltern als auch mit den anderen Bereichen im BBW haben wir vielmehr Austausch als zuvor. Es wäre toll, wenn wir das beibehalten können,“ wünscht sich Reiß.
Die ersten Teilnehmer starten heute bereits wieder in ihr verdientes Heimfahrwochenende. Am Montag kehren Sie mit den Auszubildenden im zweiten Jahr zurück.
Mehr lesenDie BvB und das dritte Ausbildungsjahr sind bereits wieder im Haus.Trotzdem muss weiterhin Abstand gehalten werden. Bei Unterweisungen am Rechner werden zum Beispiel virtuelle Whiteboards eingesetzt.
Am Montag, den 18. Mai wird endlich auch der Abstand zum zweite Ausbildungsjahr geringer. Jeder hat bereits seinen ganz persönlichen Starttermin von seinem Bildungsbegleiter genannt bekommt.
Alle die noch zuhause bleiben müssen, bitten wir noch um ein wenig Geduld. Auch an eurer Rückkehr ins BBW wird gearbeitet. Wir werden euch weiterhin zuverlässig zuhause mit Aufgaben und Lernmaterial versorgen.
Ab 4. Mai 2020 beginnen wir mit einer schrittweisen Rückkehr der Teilnehmenden in Ausbildung und BvB.
Mehr lesenDie Ersten sind die Auszubildenden mit Abschlussprüfung im Sommer. Sie starten tatsächlich am 4. Mai 2020. Jeder bekommt seinen ganz persönlichen Starttermin von seinem Bildungsbegleiter genannt.
Wir werden dann langsam und behutsam eine Gruppe nach der anderen zurück ins BBW holen. Die zuständigen Bildungsbegleiter nennen euch euren konkreten Startzeitpunkt. Bitte habt noch ein wenig Geduld.
Alle zuhause Weiterhin werden wir alle zuhause zuverlässig mit Aufgaben und Lernmaterial versorgen.
WICHTIG: Sie dürfen nur anreisen, wenn Sie keine Erkrankungssymptome (vor allem Fieber und Husten) von Covid-19 zeigen und in den letzten 14 Tagen keinen Kontakt zu einer erkrankten Person hatten.
Wir haben notwendige Sicherheitsvorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen. Sie werden bei Rückkehr intensiv über die Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln auf dem Gelände informiert und belehrt. Bitte beachten: Ab Montag, den 27.04.2020 ist in Bayern Pflicht, in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn, Bus, Straßenbahn) einen Mund-Nasen-Schutz (auch Tuch oder Schal) zu tragen!
Die Allgemeinverfügung des bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege wurde bis mindestens 3. Mai 2020 verlängert. Daher finden weiterhin keine Präsenzmaßnahmen im Berufsbildungswerk statt und die Heimlernphase verlängert sich.
Mehr lesenIn der kommenden Woche treten wir mit allen unseren Teilnehmenden schriftlich in Kontakt. Selbstverständlich informieren wir Sie hier und über Facebook über Neuigkeiten.
Alle Mitarbeitenden haben weiterhin Dienstpflicht. Sie können also jeder Zeit telefonisch erreichen. Es gilt soziale Kontakte zu vermeiden um die Infektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen!
Bleiben Sie weiterhin gesund.
Digital statt analog: So sehen die Lehr- und Lernprozesse der BBW-Teilnehmenden durch die Beschränkungen der Coronakrise aktuell aus. Ganz konkret bedeutet das für die Praxis, dass Aufgaben und Lernangebote von den Teilnehmenden von zu Hause bearbeitet und z.B. in „virtuellen Klassenzimmern“ besprochen werden.
Mehr lesenDiese Umstellung fordert alle Beteiligten neu heraus. Die Ausbilder_innen und Lehrkräfte nutzen verschiedene digitale Lern-, Trainings- und Coaching-Plattformen, um die Unterrichtsmaterialien und den Lernstoff zu den Teilnehmenden zu transportieren. Zusätzlich werden Arbeitsmaterialien per Post versendet. Die Mitarbeitenden sind nach wie vor in den Einrichtungen vor Ort erreichbar und stehen den Jugendlichen telefonisch und per E-Mail zur Seite. Fachdienste, wie Psychologen und Ärzte, sind ebenfalls weiter für die Jugendlichen da. Denn die individuellen Bedarfe müssen gerade jetzt weiter berücksichtigt und aufgefangen werden. „Unsere Azubis erledigen ihre „Hausaufgaben“ gewissenhaft. Wenn der normale Ausbildungsalltag nach der Coronakrise wieder anläuft, können die Ausbildungsverantwortlichen und Lehrkräfte sehr gut darauf aufbauen“, lobt Matthias Wagner, Leiter des BBW Rummelsberg.
Gärtnerei der Rummelsberger Diakonie bietet neuen Lieferservice für Pflanzenfans im Nürnberger Land an – Blumen-Spende an das Stephanushaus
Mehr lesenRummelsberg – Der Frühling ist da und die passenden Blumen, Kräuter- und Gemüsepflanzen sowie bepflanzte Schalen liefert die Rummelsberger Gärtnerei jetzt direkt nach Hause. Den Service können Gartenfans im Nürnberger Land nutzen, da die Gärtnerei aufgrund der Coronakrise aktuell geschlossen ist. „Durch die Corona-Krise haben wir gerade die Situation, dass die Gewächshäuser voll mit frischen Blumen und Pflanzen sind, die wir aber in unseren Läden nicht verkaufen dürfen“, erklärt Ulrich Beie, Leiter der Rummelsberger Gärtnerei. Das sei für Gärtnereien und Gartenfans gleichermaßen ein Problem. „Also hatten wir die Idee, unsere Pflanzen zu liefern, damit sie den Frühling in die Gärten im Umland bringen können“, erzählt Beie.
Und dass Blumen auch viel Freunde schenken, haben Ulrich Beie und sein Team bereits bewiesen. Narzissen, Tulpen und frisches Grün für rund 35 bunte Sträuße haben sie den Bewohner_innen und Mitarbeiter_innen des Stephanushauses in Rummelsberg geschenkt. In der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie leben 106 Senior_innen. „Unsere Bewohner_innen dürfen aktuell keinen Besuch von ihren Angehörigen empfangen. Die Blumen haben ihnen eine große Freude bereitet“, erzählt Kathrin Eibisch, stellvertretende Leiterin. Einige Bewohner_innen haben sich bedankt. „Sie empfanden es als Signal von der Außenwelt: Wir denken an euch auch in Krisenzeiten.“ Im Stephanushaus arbeiten die 116 Mitarbeiter_innen normal weiter. „Wir haben keine Bewohner_innen, die mit dem Virus infiziert sind und auch keine Menschen mit verdächtigen Symptomen“, sagt Eibisch und wirkt erleichtert.
Volkmar Hösch arbeitet als Betreuungskraft im Stephanushaus. Er hat die Sträuße mit den Senior_innen zusammen gebunden und in Vasen dekoriert. Dann haben sie die bunte Pracht in den Aufenthaltsräumen, auf den Fluren, im Eingangsbereich und in den Büros verteilt. „Das war eine tolle Aktion auch für uns Mitarbeiter_innen“, bedankt sich Hösch.
Bestellen kann übrigens jeder, der im Umkreis der Rummelsberger Gärtnerei wohnt. Das sind zum Beispiel Bewohner_innen der Orte Rummelsberg, Schwarzenbruck, Burgthann, Winkelhaid, Altdorf, Feucht, Wendelstein und nach Nürnberg-Fischbach und Altenfurth. Ab 25 Euro ist die Lieferung kostenlos, bezahlt werden kann bequem per Rechnung.
„Wir sind gerne für unsere Kunden da, auch in der Krise“ betont Ulrich Beie. „Und wir wollen sie auch nach dieser Zeit noch mit Pflanzen versorgen können.“ Damit es den „Gärtner am Ort“ dann auch noch gibt, legt er jedem Freizeitgärtner ans Herz, nun Pflanzen aus der Gärtnerei in seiner Nähe zu beziehen. Denn kurze Wege tun den Pflanzen gut. Sie gelangen so in bester Qualität in den Garten oder auf den Balkon. Und der regionale Einkauf sichert den Gärtnereien in der nahen Umgebung die Möglichkeit, auch nach der Krise wieder persönlich für ihre Kunden da zu sein – mit Beratung, Service und Inspiration.
Bestellungen nehmen Ulrich Beie und sein Team unter Telefon 09128 50-2248 (Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr) und per Mail gaertnerei@rummelsberger.net entgegen. Weitere Infos https://betriebe.rummelsberger-diakonie.de/betriebe/gaertnerei.
Der Fachtag Spektrum Autismus am 2. April 2020 im Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW) findet nicht statt.
Mehr lesenAufgrund der aktuellen Situation zum Corona-Virus in Deutschland wurde der Fachtag am 2. April 2020 im BBW in Rummelsberg abgesagt. Die Veranstalter möchten damit Teilnehmenden und Referent_innen schützen und bitten alle Interessent_innen herzlich um Verständnis.
Ein Ersatztermin ist für Frühjahr 2021 geplant.
Bei Rückfragen stehen die Veranstalter gerne zur Rückfragen unter: Telefon 09128 50-3707 oder via E-Mail: fachtag-autismus@rummelsberger.net.
Schließung bis zum 19. April 2020 durch das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Mehr lesenDas bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat heute folgende Allgemeinverfügung erlassen, welche ab sofort für das Berufsbildungswerk zusammengefasst gilt:
Im Berufsbildungswerk Rummelsberg finden keine beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie keine Präsenzmaßnahmen der beruflichen Rehabilitation statt. Für die Maßahmeteilnehmenden gilt ein Betretungsverbot der Aus- und Fortbildungsstätten bis zum 19. April 2020.
https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2020/03/20200317_allgemeinverfuegung_stmgp_wfbm.pdf
Die beschäftigten Mitarbeiter*innen befinden sich weiterhin im Dienst und sind gerne für Sie da.
Bleiben Sie gesund und bis bald!
Wir haben uns auf Grund der aktuellen Entwicklungen in Sachen CORANA dazu entschieden den Ausbildungsbetrieb ab Montag für diese Woche (bis 20.03.2020) einzustellen!
Mehr lesenAlle neuen Informationen wie und wann es im BBW weitergeht, bekommen Sie auf Facebook und hier!
Alle Mitarbeitenden haben weiterhin Dienstpflicht. Sie können also jeder Zeit telefonisch erreichen.
Es gilt soziale Kontakte zu vermeiden um die Infektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen!
Bleiben Sie gesund.
Wir haben uns dazu entschieden, den Tag der offenen Tür am 28. März 2020 aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Sachen CORONA nicht durchzuführen. Ob und wann wir ggf. diesen Tag nachholen, steht noch nicht fest. Wir bitten um Ihr Verständnis
Mehr lesenWir haben uns dazu entschieden, den Tag der offenen Tür am 28. März 2020 aufgrund
der aktuellen Entwicklungen in Sachen CORONA nicht durchzuführen.
Ob und wann wir ggf. diesen Tag nachholen, steht noch nicht fest.
Wir bitten um Ihr Verständnis