Rummelsberger Radrennen auch in der dritten Auflage ein großer Erfolg
Mehr lesenRummelsberg – Dass Fahrradfahren in einer Gruppe große Freude bereitet, bestätigten rund 45 Jugendliche aus den verschiedenen Einrichtungen der Rummelsberger Diakonie beim alljährlichen Rummelsberger Radrennen - ein Kooperationsprojekt zwischen dem Sportverein EKSG Rummelsberg und der Jugendhilfe Rummelsberg.
Mit dem Startsignal traten die Teilnehmer*innen der Gruppen von U10 bis U18 ordentlich in die Pedale. Die anspruchsvolle Strecke aus Rummelsberger Waldwegen, Straßen, durch das Jugendhilfezentrum, auf Schotter sowie über Wiesen und Acker forderte alle Radler*innen und sorgte für Spannung.
Die U16 gewann Justin Quarg mit einer absoluten Topzeit von 10:20 Minuten für 4,5 Kilometer. Wie schon im Jahr zuvor in der U16 führte Marek Hirsch auch die Rangliste der U18 an, mit einer Zeit von 11:07 Minuten. Besonderes Augenmerk darf auch Jonas Hinel zuteilwerden, der in 07:46 Minuten die beiden Runden in der U14 für sich entscheiden konnte. Die Runde von 1,5 Kilometern bestritt Tristan Stotko in beeindruckenden 04:00 Minuten, Louis Lorenz aus der Gruppe U10 schaffte das sogar in 03:52 Minuten.
Das Radrennen, welches vom Rummelsberger Raumerhaus ausgerichtet wurde, verlief ohne Verletzte und erwies sich in der dritten Auflage erneut als sportliches Highlight. So sind sich alle einig, dass auch im nächsten über „Stock und Stein“ um die Wette gefahren wird.
Einführung neuer Kolleg*innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der beruflichen Jugendhilfe im Nürnberger Land
Mehr lesenRummelsberg Nach und nach werden die über die Corona Pandemie ausgesetzten Traditionen wiederbelebt. So wurden neue Mitarbeitende der Jugendhilfe im Rahmen eines Begrüßungsgottesdienstes wieder in der Rummelsberger Philippuskirche begrüßt. Insgesamt 12 neue Kolleginnen und Kollegen stellten Ihre neuen Aufgaben unter den Segen Gottes.
Zum Gottesdienst hießen in der Philippuskirche Diakonin Elisabeth Peterhoff und Karl Schulz vom Vorstand der Rummelsberger Diakonie, Regionalleiter Matthias Wagner (Berufliche Bildung und Arbeit), Regionalleiter Thomas Bärthlein (Kinder- und Jugendhilfe Nürnberger Land) und die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Berufsbildungswerk (BBW) Sabine Hartmann die „Neuen“ in der Rummelsberger Dienstgemeinschaft herzlich willkommen. Mit ihrem Einsatz unterstützen sie Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene. Sie wollen Mut, Liebe, Verständnis, Trost, Hilfe und Rat an die jungen Klient*innen und ihre Angehörigen weitergeben. Ziel ist, dass die in der Jugendhilfe gemachten Erfahrungen den jungen Menschen dabei helfen, das eigene Leben zu meistern und weiterzugeben, was sie selbst erfuhren.
In ihrer Predigt verglich Diakonin Elisabeth Peterhoff die Verankerung, das Gehalten sein in Gott mit den notwendigen Sicherungsmaßnahmen in einem Hochseilgarten, um über schwingende Brücken und mit Seilen von Baum zu Baum zu kommen. „Das Bild im Hochseilgarten trägt die Worte – Du bist im Leben gesichert – Gott hält dich wie der sichere Gurt, begleitet dich wie ein erfahrener Guide. Lässt dir Zeit für deine Erfahrungen, weiß um die Gefahren und steht in allem neben dir, gibt dir Hinweise, was der nächste Schritt sein kann oder welchen du wohl besser unterlassen solltest“. Peterhoff gibt den neuen Mitarbeitenden mit auf den Weg, dass sie sich nicht fürchten müssen, denn Gott ist bei ihnen. Wörtlich sagte sie: „Du bist gehalten. Du bist geliebt. Gott hält und leitet uns, so, dass wir im Hochseilgarten des Lebens abenteuerlustig, gesichert und zuversichtlich die Herausforderungen meistern können“.
In Anschluss an den Gottesdienst lud Matthias Wagner die neuen Kolleg*innen Ingmar Jost, Jonas Wagner, Udo Heier, Thomas Droste, Petra Schöpfer und Diakon Moritz Grothusen (alle BBW) sowie die Mitarbeitenden der Jugendhilfe Nürnberger Land Julia Kneifel, Anne Hoffmann, Diakon Christian Ritter und die Diakoninnen Michaela Aberham und Elisabeth Böhme herzlich zur Nachfeier ins BBW ein.
Über 500 Teilnehmer*innen beim Inklusionsportfest in Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg – Bereits zum neunten Mal veranstalteten der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (Bezirk Mittelfranken) und das Berufsbildungswerk der Rummelsberger Diakonie das Inklusionssportfest. Die mehr als 500 Teilnehmer*innen aus vier Regelschulen, vier Förderschulen und dem Berufsbildungswerk (BBW) konnten 32 verschiedene sportliche Angebote ausprobieren. „Hier steht nicht das Gewinnen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Sporttreiben, das Ausprobieren und das soziale Miteinander,“ fasste Bezirksvorsitzender Dieter Bunsen vom BLSV-Mittelfranken das Fest zusammen. Uli Nüßlein, Sportlehrer im BBW und Hauptorganisator sah sich durch die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen am Sportfest bestätigt, dass dies genau das richtige Angebot ist, um die Schüler*innen zu Bewegung und Spaß am sportlichen Spiel in der Gruppe zu bewegen. Nüßlein und Dietmar Kleinert, früher im BBW als Schulleiter tätig hatten vor rund 10 Jahren die Idee zu diesem Sportereignis, berichtete die Vizepräsidentin des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) Ria Engelhardt. Die Freude heuer zum ersten Mal zu diesem Fest nach Rummelsberg gekommen zu sein war ihr sichtlich anzumerken.
Was seinerzeit klein begann hat sich mittlerweile zu einem Sportfest für ein gutes halbes Tausend Sportler*innen und mehr als 120 Helfer*innen entwickelt. Die sportlichen Angebote sind bunt und vielfältig. Bei den meisten kann man nur dann mitmachen, wenn man als Gruppe antritt. Vom Biathlongewehrschießen für Sehbehinderte, dem Rhön-Radfahren über Rollstuhlparcours, Tauziehen, menschliche Seilbrücken, Curling und vielem mehr konnten die Schüler*innen sich an ganz unterschiedlichen Stationen versuchen. Der Spaß am sozialen Miteinander steht im Mittelpunkt und nicht der sportliche Ehrgeiz, gewinnen zu müssen.
Während einer Wettkampfpause richtete Diakonin Elisabeth Peterhoff vom Vorstand der Rummelsberger Diakonie das Wort an die Gäste und die Sportgemeinschaft. Auch sie betonte die verbindende und soziale Wirkung des Sports und mit einem Beispiel erklärte sie, dass auch beim Bogenschießen das Ziel nicht immer der genaue Treffer ist, sondern durchaus individuell definiert werden kann. Hauptsache der Spaß steht im Mittelpunkt.
Bereits um acht Uhr war das Fest am Vormittag gestartet. Die größte Hitze sollte damit vermieden werden. Folgerichtig war dann auch, dass immer wieder über Lautsprecher darauf hingewiesen wurde, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und wenn möglich im Schatten zu bleiben.
Einladung: Werfen Sie am Samstag, 6. Mai 2023 einen Blick hinter die Kulissen des Berufsbildungswerks der Rummelsberger Diakonie
Mehr lesenSchwarzenbruck – Was bietet das Berufsbildungswerk (BBW) eigentlich an? Und wer lernt hier? Machen Sie sich selbst ein Bild – am Tag der offenen Tür am Samstag, 6. Mai 2023. Das Team des Berufsbildungswerks lädt herzlich alle Interessierten ein, sich vor Ort über die Arbeit der Einrichtung zu informieren. Die Mitarbeiter*innen und Lernenden begrüßen Sie am Standort Rummelsberg und geben Ihnen spannende Einblicke in ihren Alltag.
Wann?
Los geht es um 10 Uhr. Auf dem Programm stehen verschiedene Vorträge (z.B. „Was ist ein Lernbüro?“), Führungen durch die Einrichtung (inklusive Wohnheim und Schreinerei), aber auch ein Film der Schüler*innen über „Unser BBW“.
Wo?
Berufsbildungswerk Rummelsberg
Rummelsberg 74
90592 Schwarzenbruck
Tel. 09128 50-3703
Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden.
Sie wollen mehr wissen?
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter:
www.rummelsberger-diakonie.de/bbw
Rummelsberger Diakonie lädt zu Christi Himmelfahrt am 18. Mai zum Jahresfest ein
Mehr lesenSchwarzenbruck - Sei es die ambulante Puppenbühne, die sich beim gemeinsamen Schnitzelessen gründete, der Rollstuhlparcours des Berufsbildungswerkes oder die Köstlichkeiten der Street-Food Trucks: Das diesjährige Jahresfest der Rummelsberger Diakonie ist vor allem eines: ein Fest der Generationen.
Das Motto „Generationen“ ist an diesem Tag überall spürbar und beginnt bereits um 10 Uhr mit großem Festgottesdienst im Park. Anschließend lädt das bunte Programm Menschen allen Alters zum Erleben und Mitmachen ein. Die Rhythmen des Jahresfests 2023 liefern unter anderem die Musiker*innen der Sambagruppe VINCIVI, in welcher auch bekannte Gesichter des Auhofs Hilpoltstein ihr musikalisches Können zeigen. VINCIVI feierten vor genau 20 Jahren auf eben jenem Jahresfest ihre Premiere und sind heuer wieder live auf dem gesamten Gelände zu erleben. Geschmackliches Highlight ist auch dieses Jahr der kulinarische Beitrag des Rummelsberger Jugendhilfezentrums. Im Waldseilpark können Menschen jeden Alters auf einer Höhe von ein bis 15 Metern zwischen den Bäumen spannende Übungen und Hindernisse bewältigen – Balancierseile, Brücken, Netze und vieles mehr verbinden die einzelnen Stationen. Natürlich findet auch in diesem Jahr wieder der beliebte Kinderflohmarkt am Stephanushaus statt. Wer mitmachen möchte, kann sich ganz einfach über Tel.: 09128 50-2439 anmelden. Informationen zum umfangreichen Programm finden Sie auch unter rummelsberger-diakonie.de/jahresfest
Nach einem Unfall wieder zurück ins Leben und den Beruf? Das Berufsbildungswerk Rummelsberg unterstützt hier mit einer geförderten Ausbildung.
Mehr lesenNach einem Unfall wieder zurück ins Leben und den Beruf? Das ist gar nicht so einfach! Eine Einrichtung wie das Berufsbildungswerk Rummelsberg unterstützt hier mit einer geförderten Ausbildung. Tim macht nach einem Schicksalsschlag genau solch eine Ausbildung. Und zwar zum technischen Produktdesigner. Wie das geht seht ihr im Video der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).
Video: Tim kämpft sich zurück ins Leben
Neu gegründete „Dieter Lorke Stiftung“ widmet sich der Förderung junger Talente
Mehr lesenRummelsberg– „Jeder Mensch hat ein Talent“. Davon ist Dieter Lorke zutiefst überzeugt,
weshalb der 73-Jährige im Sommer letzten Jahres die gleichnamige Stiftung mit der
Unterstützung des Stiftungszentrums der Rummelsberger Diakonie gründete. Lorke
begegnete während seiner früheren Berufstätigkeit immer wieder Menschen, die in einer
Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiteten, was ihn nachhaltig beeindruckte. Dem
Ruheständler ist es deshalb ein Anliegen, gerade Menschen mit Behinderung zu fördern.
Im Rahmen einer kleinen Stiftungsfeier besuchten Lorke und seine Lebensgefährtin Magda
Kohr das Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW). Matthias Wagner, Leiter des BBW,
nahm sich viel Zeit und stellte die Arbeit, die Ausbildungsmöglichkeiten und die Menschen im
BBW näher vor. Während einer einstündigen Besichtigungstour bekamen die Gäste
Einblicke in das Internat, die Metalltechnik, den Bereich technisches Produktdesign und
Elektrotechnik. Zum Abschluss überreichte Mathias Kippenberg, Leiter des
Stiftungszentrums, Lorke die Urkunde des Landesbischofs Dr. Heinrich Bedford-Strohm.
Insbesondere die persönlichen Treffen mit Auszubildenden und Lehrbeauftragten im BBW
überzeugten Lorke von seinem stifterischen Engagement.
Berufsbildungswerk der Rummelsberger Diakonie veranstaltet dreiwöchige „Energiesparwochen“
Mehr lesenRummelsberg– „Wir wollen alle gemeinsam überlegen, wie wir uns für unsere Umwelt stark machen können“, so Jochen Wiegand, Leitung Fachbereich Ausbildung im Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW), der mit Markus Holzammer, Bürgermeister der Gemeinde Schwarzenbruck, die Leihausstellung „Energiewende“ des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) in der Pausenhalle des Rummelsberger BBWs eröffnete.
Unter dem Aktionstitel „Energiesparwochen“ will das BBW vom 14. Februar bis zum 2. März mit der interaktiven Ausstellung, Filmbeiträgen und einem „Energiespardorf“ des Bund Naturschutz Bayerns e. V. Teilnehmende und Mitarbeitende für das Thema Energiesparen sensibilisieren. „Denn das ist unser Bildungsauftrag“, betont Wiegand, der in Zusammenarbeit mit Andrea Schulz, Schulleiterin der Rummelsberger Berufsschule, bereits dafür gesorgt hat, dass die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit fest in den Rahmenplänen verankert sind.
Darüber hinaus stellt das Landesamt für Umwelt Unterrichtsmaterialien bereit, die nun in den nächsten Wochen von den Lehrbeauftragten der Berufsschule in verschiedenen Fächern behandelt werden. Thema ist dabei zum Beispiel der sogenannte Energie-3-Sprung: Energiebedarf senken, Energieeffizienz steigern und erneuerbare Energien ausbauen. „Dabei bekommen nicht nur die Schüler und Schülerinnen ein Bewusstsein, sondern auch das Kollegium“, sagt Schulz.
Wo stehen wir? Was kann jeder Einzelne tun? Worauf kommt es beim Austausch von Glühbirnen an? Unter anderem über diese Fragen erhofft sich Wiegand, „sollen insbesondere junge Menschen in den Austausch kommen. Wie können sie in ihrem Alltag Energie und Kosten sparen, um die Umwelt zu schützen.“ Bei der Eröffnung stieß die technisch hochwertige Ausstellung auf großes Interesse, sofort wurde jede Station begeistert ausprobiert. „Wir sind auch sehr gespannt auf die Filmbeiträge“, sagen die Auszubildenden.
Markus Holzammer berichtete bei der Eröffnung ebenfalls von den Anstrengungen der Gemeinde Schwarzenbruck Energie und Kosten zu sparen, weshalb er die Ausstellung und das Engagement des BBWs besonders passend und wichtig findet.
Die Idee für die Aktionswochen kam von dem Arbeitskreis Umwelt des Berufsbildungswerks. Wiegand hält weitere Aktionen für möglich zum Beispiel am Tag der offenen Tür des BBWs im Sommer. „Wir wollen an den Themen dranbleiben“, so Wiegand. „Denn das wird uns nachhaltig beschäftigen“
Spende von Stifter-Ehepaar ermöglicht jungem Auszubildenden Führschein
Mehr lesenRummelsberg – Mike Melzer spart gerade auf seinen Führerschein. Der 20-Jährige lebt in einer heilpädagogischen Wohngruppe im Waldheim Rummelsberg und macht eine Ausbildung zum Fachpraktiker sozialer Dienstleistungen im Berufsbildungswerk (BBW) der Rummelsberger Diakonie.
Den Führerschein zu machen, ist für ihn, wie für viele Auszubildende aus dem BBW nicht selbstverständlich, weil die Kosten einfach zu hoch sind. Gleichzeitig ist der Führerschein aber für zahlreiche Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt Voraussetzung. Hier unterstützen Anita und Klaus Köhler seit vielen Jahren Jugendliche bei der Rummelsberger Diakonie mit einem Führerschein-Zuschuss.
Dieses Jahr darf sich Mike Melzer über die Führerscheinspende in Höhe 1400 Euro freuen. Seine Ausbilderin Silvia Guth, Ausbildungsleiter Jochen Wiegand und Bezugsbetreuerin Greta Hörmann haben den jungen Mann gemeinsam mit dem Stifter-Ehepaar überrascht.
Melzer freut sich, nun deutlich früher Gas geben zu können als geplant. Denn mit seinem Ersparten und dem Zuschuss kann er schon jetzt mit der Führerschein-Ausbildung starten, nicht erst im nächsten Jahr.
Infoveranstaltung am 17. November in Nürnberg für alle, die sich vorstellen können einem jungen Menschen ein Zuhause zu geben.
Mehr lesenNürnberg - Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, steigt aktuell wieder stark an, auch die der unbegleiteten minderjährigen Ausländer*innen, kurz UmA. Derzeit sind es in Mittelfranken rund 400 UmA. Die jungen Menschen, die ohne Familie aus ihrer Heimat geflohen sind, kommen zuerst in eine Clearingstelle. Von dort werden sie beispielsweise in Wohngruppen oder Wohngemeinschaften weiterverteilt. Einige Jugendliche fühlen sich dort aber nicht so wohl und finden keine Ruhe, um anzukommen und sich zu integrieren.
Eine Pflegefamilie kann für diese jungen Menschen eine große Chance sein. „Die Prognosen für Flüchtlinge, die in Familien unterkommen, sind sehr gut, “ sagt Benno Schlag, vom Pflegekinderdienst. „Die knapp 40 Pflegekinder, die wir in den vergangenen Jahren in Familien unterbringen konnten haben alle ihre Ausbildung abgeschlossen,“ so Schlag weiter.
Leider sind Pflegefamilien-Plätze für junge Geflüchtete sehr rar. Die Rummelsberger Diakonie veranstaltet deshalb am Donnerstag, den 17. November 2022 einen Infoabend. Von 18 bis 20 Uhr in der Neusalzer Str. 2, in Nürnberg. Für alle die sich vorstellen können, einen jungen Menschen bei sich aufzunehmen.
Hocine Ferroudj, Mitarbeiter im BBW Rummelsberg, hat einen beeindruckenden Bildungsweg zurückgelegt. In einem Video erzählt er nun davon - seht selbst!
Mehr lesenEinfach machen: Unter diesem Motto hat Hocine Ferroudj einen beeindruckenden und vielseitigen Bildungsweg zurückgelegt.
Der aus Algerien stammende Betriebswirt fing als Fernsehtechniker an, bildete sich zum Restaurantfachmann weiter, und machte sich mit einem Café selbstständig. Daraufhin qualifizierte er sich zum Groß- und Außenhandelskaufmann, später zum Betriebswirt und ist nun als Fachkraft in der Berufsförderung tätig. Den Herausforderungen stellte er sich entschlossen und machte so neben verschiedenen Aus- und Weiterbildungen praktische Erfahrungen, die er heute als Ausbilder für junge Menschen mit Behinderung oder Lernschwierigkeiten bestens einbringen kann.
Eine inspirierende Erfolgsgeschichte, die ab sofort auf Youtube zu finden ist. Viel Spaß beim Anschauen!
Das Ganze ist ein Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.
Das Berufsbildungswerk (BBW) der Rummelsberger Diakonie bietet über 35 verschiedene Ausbildungsberufe und berufsvorbereitende Maßnahmen für junge Menschen, die eine körperliche Einschränkung und/oder Lernschwierigkeiten sowie psychische und seelische Erkrankungen haben. Um allen jungen Menschen Bildung, Ausbildung und damit Teilhabe zu ermöglichen braucht es diese Einrichtungen, weiß Matthias Wagner. Der Regionalleiter für berufliche Bildung in der Jugendhilfe der Rummelsberger Diakonie ist Mitglied einer bundesweiten Fachgruppe und erklärt im Interview, weshalb er für den Erhalt der Chancengleichheit einen intensiven Dialog zwischen Kostenträgern und Einrichtungen für unerlässlich hält.
Mehr lesenAm 23. August startet das neue Ausbildungsjahr im BBW Rummelsberg. Die jährlich 80 bis 100 jungen Menschen kommen entweder über Jugendämter zu Ihnen oder über Arbeitsagenturen. Hält sich die Anzahl etwa die Waage?
Wagner: Ganz im Gegenteil. Über 90 Prozent der jungen Menschen, die bei uns eine Ausbildung beginnen, kommen über die Arbeitsagenturen. Im berufsvorbereitenden Bereich sieht das ähnlich aus. Hier sind es auch über 90 Prozent über die Arbeitsverwaltung und leider immer weniger über die Jugendhilfe.
Woran liegt es, dass aus den Jugendämter immer weniger junge Menschen den Weg zu Ihnen finden? Und welche Auswirkungen hat das?
Wagner: Staatliche Hilfe bei der Ausbildung von jungen Menschen bewegt sich an der Schnittstelle unterschiedlicher Leistungssysteme (SGB II, SGB III und SGB VIII). Die Jugendämter argumentieren hier oft, dass vorberufliche und berufliche Bildungsmaßnahmen das primäre Handlungsfeld der Bundesagentur für Arbeit seien und nicht das der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Auffassung teile ich nicht zumal die Kinder- und Jugendhilfe auch nach dem neuen Kinder- und Jugendstärkegesetzes (KJSG) Hilfen für junge Volljährige mit Ausbildungs- und Beschäftigungsformen verknüpfen kann. Es gibt also Unstimmigkeiten in der Kostenträgerfrage, die oft einen langwierigen Klärungsprozess nach sich ziehen und sich leider viel zu oft bis nach Ende der Ausbildungsplatzvergabe oder sogar Ausbildungsbeginn hinziehen.
Heißt das, die jungen Menschen können dann keine Ausbildung machen?
Wagner: Nein, nicht unbedingt. Aber bis zur Klärung, wer die Kosten der jeweiligen Maßnahme tragen muss, kommt es oft zu erheblichen Verzögerungen. Dann müssen die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen warten, ehe sie mit der gewünschten Ausbildung starten können. Sie werden in ihrer ohnehin schon schwierigen Entwicklung weiter ausgebremst und erfahren einmal mehr, dass sie durch das „gesellschaftliche Raster“ zu fallen drohen.
Was bedeutet das für die jungen Menschen?
Wagner: Der Übergang von der Schule in eine Ausbildung und/oder den Beruf ist eine der wichtigsten Veränderungen im Leben von jungen Menschen. Ein Umbruch im Leben, der sehr krisenanfällig ist. Vor allem dann, wenn es nicht gelingt, beruflich und finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Junge Menschen, die in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung aufwachsen, stehen in dieser Phase besonders unter Druck. Sie haben einerseits einen spezifischen Förderbedarf aufgrund sozialer bzw. individueller Benachteiligungen; andererseits müssen sie den Übergang ins Erwachsenenleben ohne elterliche Unterstützung und ohne ein tragfähiges familiäres Netz bewältigen. Hier kann eine Ausbildungs-Verzögerung eine Belastung zu viel sein und die Betroffenen in schwere Krise stürzen. Das gilt es zu verhindern. Wir dürfen Kostendiskussionen nicht auf den Rücken der Jugendlichen und jungen Erwachsenen austragen.
Wie kann dieser Entwicklung entgegengetreten werden?
Wagner: Gerade im Zuge der Corona-Pandemie wurde sehr deutlich, dass ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss ein wichtiger Faktor zur Vermeidung von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit bei benachteiligten und/oder beeinträchtigten jungen Menschen ist. In vielen Bundesländern haben Arbeitsagenturen und Jugendämter deshalb gemeinsame Strategien entwickelt, um bei der Kostenübernahme einen möglichst reibungslosen Prozess zu gewährleisten, so dass alle jungen Menschen nach erfolgreichem Schulabschluss mit der gewünschten Ausbildung starten können.
Das wünschen wir uns auch für Bayern und fordern deshalb die Kostenträger zum gemeinsamen Dialog auf.
Wie stellen Sie sich diesen Dialog vor?
Wagner: Wir sind gerne bereit uns an diesem Dialog zu beteiligen und eine für alle Seiten gangbare Strategie mit zu entwickeln. Wir wollen jungen Menschen auch in Bayern einen unkomplizierten Weg in ihre berufliche Zukunft ermöglichen und ihnen berufliche Teilhabechancen eröffnen. Nur dann gibt es eine echte Chancengleichheit und Vielfalt in der beruflichen Entwicklung aller jungen Menschen.
In den Berufsvorbereitenden Maßnahmen lernen die Teilnehmenden ihre Talente und verschiedene Berufe kennen
Mehr lesenRummelsberg – 52 Teilnehmende sind am Berufsbildungswerk (BBW) Rummelsberg ihre Reise in Richtung Zukunft gestartet. Dort haben sie verschiedene vorberufliche Maßnahmen begonnen.
Das BBW bietet Eignungsabklärungen, Arbeitserprobungen und die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, kurz BvB. Die Teilnehmenden wurden von Iris Thieme, Leitung Fachdienste – Prozesssteuerung, und Jochen Wiegand, Leitung Ausbildung, begrüßt. In diesem Jahr unterstützte Dr. Christian Holländer, der betreuende Reha-Arzt des BBW, die Auftaktveranstaltung. Jeder solle die Möglichkeit erhalten in Präsenz und gesund diese Reise in die Zukunft zu bestreiten. Dafür ist es notwendig sich an das „New-Normal“ zu gewöhnen und sich an die Hygieneregeln zu halten. „Es soll wie eine Reise durch die Berufswelt sein. Haben Sie Mut! Trauen Sie sich was zu und dann freue ich mich darauf Sie alle im kommenden Sommer mit tollen Berufsempfehlungen hier zu treffen“, sagte Iris Thieme.
„Ich hoffe, dass dieser Tag für Sie ein guter Beginn ist“, sagte Karin Scheuerlein von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg zu den Teilnehmenden. Ziel ist es, nach Ende der BvB eine Ausbildung zu beginnen. Karin Scheuerlein betonte, dass die vielen Mitarbeitenden im BBW dabei jeden unterstützen.
Das BBW Rummelsberg bildet Jugendliche mit Unterstützungsbedarf in über 40 verschiedenen Berufen aus. Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme soll den jungen Leuten dabei helfen, den richtigen Beruf für sich zu finden. Jochen Wiegand sagte: „Wir wünschen uns, dass jeder von Ihnen aus unseren vielfältigen Lernfeldern einen passenden Beruf findet, an dem er Freude hat.“ Die Teilnehmenden der BvB schnuppern in verschiedene Berufsfelder hinein: Kaufmännische und IT-Berufe, den gewerblich-technischen Bereich sowie Dienstleistungen und Handwerk.
Neben den Jugendlichen, die sich auf die elfmonatige Reise der BvB machten, starteten auch Jugendliche zu einem Kurztrip in die Eignungsabklärung und Arbeitserprobung. Dabei erkunden sie ihre Fähigkeiten und Interessen und entscheiden, welcher Beruf zu ihnen passt.
Junge Menschen beginnen in 17 verschiedenen Ausbildungsberufen
Mehr lesenRummelsberg – 71 junge Menschen haben vergangene Woche die Ausbildung im Berufsbildungswerk Rummelsberg (BBW) begonnen. Pandemiebedingt wurde der „Neustart“ für die jungen Menschen auf zwei Tage gestreckt. Trotz Bahnstreik kamen alle neuen Teilnehmenden gut und gesund im BBW an.
Einrichtungsleiter Matthias Wagner begrüßte zusammen mit den Vertreterinnen der Bundesagentur für Arbeit, der jeweiligen Bildungsbegleitung und der Ausbilderin oder dem Ausbilder alle Teilnehmenden persönlich. Jochen Wiegand, Leiter der Ausbildung, betonte, dass sich alle gemeinsam an das „New Normal“ der Pandemie gewöhnen müssten. Es ist geglückt fast alle Auszubildenden im vergangenen Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, so dass auch die neuen Auszubildenden frohen Mutes und mit guten Erfolgsaussichten in ihre Zukunft blicken dürfen.
Die 71 jungen Menschen begannen ihre Ausbildung in 17 verschiedenen Berufen. Die stärkste Ausbildungsgruppe ist die der Kaufleute für Büromanagement mit 14 Teilnehmenden, gefolgt von den IT-Berufen und den Elektroberufen mit je zehn Teilnehmenden. Weitere Berufsgruppen sind Mediengestalter*innen, Fachlagerist*innen, handwerkliche Berufe und Dienstleistungsberufe wie die Fachpraktiker*innen für personale Dienstleistungen.
Gemeinsam verfolgen alle am BBW ein Ziel: einen guten Start ins Berufsleben. Dafür wünschten die Begrüßungsredner*innen den jungen Leuten Mut und Zuversicht sowie Durchhaltevermögen und Fleiß, und rieten ihnen, sofort darüber zu sprechen, wenn es Schwierigkeiten oder Konflikte gebe. Den Auszubildenden im BBW stehen viele Ansprechpartner*innen zur Seite, zum Beispiel Mitarbeitende im Internat, Ausbilder*innen, Lehrkräfte, Bildungsbegleiter und ein psychologischer sowie ein medizinischer Fachdienst.
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Tag mit einem Lächeln beginnen können“, gab Matthias Wagner den „Neuen“ mit auf den Weg. Das ist wohl der beste Wunsch und ein Erfolgsgarant für eine gute Ausbildung.
Das QuaSiE-Forschungsprojekt zur Suchtprävention ist abgeschlossen – nun wird das seit 2016 erarbeitete Konzept in der Rummelsberger Jugendhilfe implementiert. Mit der Fortbildungsreihe „Okay! Oder doch schon Risiko?“ und den Leitlinien Suchtprävention
Mehr lesenRummelsberg – Im Frühjahr 2021 endete das Forschungsprojekt QuaSiE - Konzepte der Suchtprävention in Settings der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Durch das Bundesgesundheitsministerium gefördert gelang es erstmals ein Konzept mit der Expertise aus Jugend- und Suchthilfe zu entwickeln. Fünf Träger der stationären Jugendhilfe hatten knapp fünf Jahre lang gemeinsam mit der LWL (Landschaftsverband Westphalen-Lippe)-Koordinationsstelle Konzepte der Suchtprävention in der stationären Kinder- und Jugendhilfe erprobt. Darunter auch die Rummelsberger Diakonie.
Nun wird das in der Region Nürnberger Land erprobte Konzept auf alle Regionen der Rummelsberger Dienste für junge Menschen (RDJ) erweitert. Über die stationären Einrichtungen hinaus werden auch die Belange der teilstationären und ambulanten Hilfen in den Schulungen berücksichtigt. Ziel ist es, mit einem gemeinsamen fachlichen Fundament den jeweiligen Gegebenheiten gerecht zu werden.
Mit der dafür konzeptionierten Fortbildung „Okay! Oder doch schon Risiko?“ schulen die ehemaligen Projektfachkräfte multiplikatorisch interessierte Kolleg*innen aus allen Jugendhilferegionen. Die Fortbildung besteht aus vier zweitägigen Workshops, die sich über einen Zeitraum von sechs bis sieben Monaten verteilen. Verbunden mit den Seminarblöcken sind auch ein begleitendes Coaching und Besuche vor Ort vereinbart.
Ziel der Fortbildung ist es, die teilnehmenden Mitarbeiter*innen als Multiplikatoren und Ansprechpartner*innen in ihrer Jugendhilferegion auszubilden. Neben den jungen Menschen und ihren Familien sind dabei auch die Mitarbeitenden im Blick: „Wir übernehmen für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die wir betreuen Verantwortung - auch in den Themenbereichen Gesundheit, Konsum von Substanzen, Suchtgefährdung und Sucht“, sagt Thomas Bärthlein, Regionalleiter RDJ Nürnberger Land. Es sei deshalb wichtig einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Themen zu entwickeln und zu pflegen. „Um dieser Aufgabe entsprechend unseres Menschenbildes fachlich und professionell zu begegnen haben wir die Leitlinien Suchtprävention erstellt.“ Diese bekommen die Fortbildungs-Teilnehmenden vor Seminarbeginn zugesandt. Die Leitlinien sind außerderm ab sofort kostenfrei im Webshop erhältlich.
Anita und Klaus Köhler finanzieren jungen Menschen den Führerschein
Mehr lesenRummelsberg – Zum achten Mal schon macht sich das Stifterehepaar Anita und Klaus Köhler dafür stark, dass junge Menschen ihren Führerschein machen können. Sie spenden 1.200 Euro für den Führerschein der 17-jährigen Ksenia Ringelmann. Vor acht Jahren hat das Ehepaar Köhler im Berufsbildungswerk Rummelsberg es dem ersten Jugendlichen ermöglicht, einen Führerschein machen zu können.
Ksenia Ringelmann lebt seit acht Jahren im Raumerhaus in Rummelsberg in einer therapeutischen Wohngruppe. Sie bewohnt dort im zweiten Stock ein Appartement, um sich Stück für Stück verselbständigen zu können. In ihrem Appartement hat Ksenia Ringelmann zum einen noch die Anbindung an die therapeutische Wohngruppe und gleichzeitig kann sie aber schon Dinge üben, wie zum Beispiel: selber kochen, waschen und putzen und alles was sonst noch so dazu gehört.
Im Moment absolviert Ksenia Ringelmann eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Die Schule besucht sie dazu in Neumarkt. Ihr Ausbildungsbetrieb ist der Kindergarten „Waldwichtel“ in Rummelsberg. Ihre Ausbildung macht ihr großen Spaß und im kommenden Schuljahr wird sie dann mit dem Führerschein beginnen können. Sie ist riesig erfreut, dass das Ehepaar Köhler ihr es ermöglicht, den Führerschein machen zu können. „Gerade beruflich wird es positiv sein, dass ich mobil sein kann“, so Ksenia Ringelmann.
Die Spendenübergabe war gemeinsam mit Andreas Taschka, dem Teamleiter der therapeutischen Wohngruppe im Saal des Raumerhauses. Als Dankeschön hatte Ksenia Ringelmann für Herrn und Frau Köhler einen Kuchen gebacken und einen wunderschönen Blumenstrauß für Frau Köhler und Pralinen für Herrn Köhler besorgt.
Ehepaar Köhler freut sich sehr, dass sie wieder einem jungen Menschen die Möglichkeit geben konnten, einen Führerschein machen zu können: „Wir helfen gerne, dass junge Menschen mobil sein können und so ihre Chancen im Berufsleben erhöhen können“, so das EhepaarKöhler. Der Führerschein ist für viele Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt Voraussetzung. Die Arbeitschancen der jungen Menschen erhöhen: Das ist ihr Hauptanliegen.
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Rummelsberg – Zum achten Mal schon macht sich das Stifterehepaar Anita und Klaus Köhler dafür stark, dass junge Menschen ihren Führerschein machen können. Sie spenden 1.200 Euro für den Führerschein der 17-jährigen Ksenia Ringelmann. Vor acht Jahren hat das Ehepaar Köhler im Berufsbildungswerk Rummelsberg es dem ersten Jugendlichen ermöglicht, einen Führerschein machen zu können.
Ksenia Ringelmann lebt seit acht Jahren im Raumerhaus in Rummelsberg in einer therapeutischen Wohngruppe. Sie bewohnt dort im zweiten Stock ein Appartement, um sich Stück für Stück verselbständigen zu können. In ihrem Appartement hat Ksenia Ringelmann zum einen noch die Anbindung an die therapeutische Wohngruppe und gleichzeitig kann sie aber schon Dinge üben, wie zum Beispiel: selber kochen, waschen und putzen und alles was sonst noch so dazu gehört.
Im Moment absolviert Ksenia Ringelmann eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Die Schule besucht sie dazu in Neumarkt. Ihr Ausbildungsbetrieb ist der Kindergarten „Waldwichtel“ in Rummelsberg. Ihre Ausbildung macht ihr großen Spaß und im kommenden Schuljahr wird sie dann mit dem Führerschein beginnen können. Sie ist riesig erfreut, dass das Ehepaar Köhler ihr es ermöglicht, den Führerschein machen zu können. „Gerade beruflich wird es positiv sein, dass ich mobil sein kann“, so Ksenia Ringelmann.
Die Spendenübergabe war gemeinsam mit Andreas Taschka, dem Teamleiter der therapeutischen Wohngruppe im Saal des Raumerhauses. Als Dankeschön hatte Ksenia Ringelmann für Herrn und Frau Köhler einen Kuchen gebacken und einen wunderschönen Blumenstrauß für Frau Köhler und Pralinen für Herrn Köhler besorgt.
Ehepaar Köhler freut sich sehr, dass sie wieder einem jungen Menschen die Möglichkeit geben konnten, einen Führerschein machen zu können: „Wir helfen gerne, dass junge Menschen mobil sein können und so ihre Chancen im Berufsleben erhöhen können“, so das EhepaarKöhler. Der Führerschein ist für viele Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt Voraussetzung. Die Arbeitschancen der jungen Menschen erhöhen: Das ist ihr Hauptanliegen.
Nürnberg/Nürnberger Land. Das Projekt AKTIV begleitet junge Menschen mit Fluchterfahrung rund um das Thema Ausbildung in Nürnberg und Nürnberger Land. Anlässlich des Tags und der Woche gegen Rassismus war es Annette Roß und Jakob Bierlein ein wichtiges Anliegen, sich gemeinsam mit Teilnehmenden des Projekts mit dem Thema des Rassismus und der Menschenrechte auseinanderzusetzen.
Mehr lesenAn einem nicht ganz so frühlingshaften Sonntag trafen sich drei Teilnehmer*innen an der Straße der Menschenrechte in Nürnberg, um an diesem Ort sich mit dem Thema des Gedenktages zu beschäftigen. Zunächst erhielten die jungen Menschen aus Afghanistan, Eritrea und Guinea Einblicke durch AKTIV über die Entstehung des Gedenktages. Darüber hinaus wurde auch die Verbindung zwischen der Entstehung der Straße der Menschenrechte mit der Vergangenheit Nürnbergs zu Zeiten des Nationalsozialismus hergestellt. Die großen Rundpfeiler der Straße - geschaffen durch den israelischen Künstlers Dani Karavan - wurden 1993 der Öffentlichkeit in Nürnberg übergeben. Jede Säule steht für einen Artikel der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Gemeinsam machte sich die kleine Gruppe auf den Weg, um die Säulen und deren Botschaften zu betrachten und sich über jeden einzelnen Artikel auszutauschen. Insbesondere an diesem Tag stach der Artikel 2 der Erklärung hervor, welcher besagt, dass jeder Anspruch auf die in der Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten hat unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion und Herkunft.
Bei dem Gang durch die Straße wurden die Menschenrechte aber auch kritisch in Bezug auf Nürnberg, Deutschland und die Herkunftsländer der jungen Menschen in Augenschein genommen wie beispielsweise das Recht auf Bildung oder Arbeit. Interessant fanden die Teilnehmenden das Recht auf Eheschließung und Familie, welches einem die freie Wahl lässt zu heiraten wen man möchte und man im Umkehrschluss dazu nicht gezwungen werden kann.
Zum Schluss des Rundgangs tauschten sich die Anwesenden über Ihre eigenen Erfahrung zum Thema Rassismus und Diskriminierung aus. Aus ihrer Sicht bedeutet das:“ Benachteiligung, aufgrund der Herkunft, Hautfarbe oder Religion.“ Dies äußert sich in einer oftmals negativ geprägten Meinung, mit der die Betroffenen konfrontiert werden und fehlenden Rechten und Freiheiten. Auch wenn es einzelne negative Erfahrungen wie zum Beispiel häufige Kontrollen durch die Polizei aufgrund des Aussehens bei den Teilnehmenden gegeben hat, sind sie in Deutschland weitestgehend gut angekommen. Alle drei befinden sich in einer Ausbildung oder haben bereits eine abgeschlossene Ausbildung. Sie blicken also durchaus hoffnungsvoll in ihre Zukunft. Auf die Frage, was man denn gegen Rassismus tun könnte, antwortete der junge Mann aus Guinea: „Rassismus gibt es überall und wird es geben solange wir Menschen leben, deswegen muss man darüber sprechen und seine Meinung sagen, dass alle Menschen gleichbehandelt werden sollen, egal wo sie herkommen.“
Annette Ross: “Wir haben die jungen Menschen als sehr interessiert und reflektiert erlebt und waren dankbar für den Austausch und die guten Impulse durch die Teilnehmenden. Wir haben die Hoffnung, in einem Jahr mit einer größeren Gruppe an den Start zu gehen.“
Im Berufsbildungswerk Rummelsberg absolvieren Autisten eine staatlich anerkannte Ausbildung und erhalten Unterstützung bei der persönlichen Entwicklung.
Mehr lesenRummelsberg – Am 2. April ist Weltautismustag. Viele Menschen im Autismus-Spektrum aus ganz Bayern schaffen sich im Berufsbildungswerk (BBW) Rummmelsberg eine berufliche Perspektive. Sie absolvieren in der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie eine staatlich anerkannte Berufsausbildung oder bereiten sich in einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BVB) auf eine Lehre vor. Die Unterstützung der Autisten ist ganz individuell und folgt dem Motto: „Kennst Du einen Autisten, kennst Du einen Autisten.“
Dani Kirmis wohnhaft in Engelthal ist eine von 20 Menschen im Autismus-Spektrum, die im BBW lernen und arbeiten. Die 19-Jährige weiß noch nicht genau, was sie werden will. Deshalb probiert sie sich gerade im vorberuflichen Bildungsbereich aus. „Ich war schon im IT-Bereich und bei den Mediengestaltern“, erzählt die junge Frau. Das war nicht so 100 Prozent ihr Ding. „Ich will etwas Kreatives machen, aber nicht den ganzen Tag am Computer sitzen.“ Aktuell erprobt sie die Ausbildung zur technischen Produktdesignerin. „Wir arbeiten mit Grafikprogrammen und erstellen dreidimensionale Datenmodelle“, nennt Dani Kirmis ein Beispiel.
Knapp 300 junge Menschen im Alter zwischen 15 und circa 25 Jahren besuchen aktuell die Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Die Ausbildungen werden zum Beispiel im kaufmännischen Bereich, in der IT, Elektrotechnik sowie Hauswirtschaft und Ernährung angeboten. Wer will, kann im Internat wohnen. Aber das ist kein Muss. Dani Kirmis fährt jeden Tag in der Regel eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rummelsberg. Sie kommt gerne ins BBW, weil die Mitarbeiter*innen sich nicht nur um ihre berufliche Entwicklung kümmern. „Wir fördern die Teilnehmer*innen auch in ihrer Persönlichkeit“, sagt Silke Gorda, Fachdienstmitarbeiterin im BBW. Einmal in der Woche hat die Sozialpädagogin Zeit, intensiv mit Dani Kirmis pädagogisch zu arbeiten. „Ich habe Vorlieben, die mir sehr wichtig sind“, sagt die 19-Jährige. Eine Vorliebe war das Stromsparen. Die junge Frau hat ein Umweltbewusstsein und wollte auf eigene Faust Stromsparmaßnahmen im BBW durchsetzen. „Da bin ich zu weit gegangen“, sagt Dani Kirmis.
Zu dieser Einsicht hat ihr auch die pädagogische Arbeit mit Silke Gorda verholfen. „Bei unseren Treffen widmen wir uns einem aktuellen Thema und arbeiten daran“, sagt die Sozialpädagogin. Im Falle des Stromspar- „Ticks“ haben die beiden gemeinsam erarbeitet, dass es Regeln und Situationen gibt, die anerkannt werden müssen. Dani Kirmis will weiter Stromsparen, hält sich aber an die Regeln.
Das BBW unterstützt die Teilnehmer*innen auch mit pädagogischer Gruppenarbeit und einem Sozialkompetenztraining. Menschen im Autismus-Spektrum lernen im BBW in kleinen Gruppen. Außerdem wurden verschiedene Rückzugsmöglichkeiten geschaffen.
Vor zwölf Jahren hat das BBW Rummelsberg angefangen, eine individuelle Förderung für Menschen mit Autismus anzubieten. Vor zwei Jahren wurde das Autismus-Kompetenz-Team gegründet. In den Teamsitzungen geben die Kolleg*innen aus den verschiedenen Bereichen des BBW ihre Erfahrungen mit Menschen im Autismus-Spektrum weiter. „Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, werden wir dieses Wissen auch in Schulungen vermitteln“, kündigt Iris Thieme, Leiterin des Autismus-Kompetenz-Teams im BBW an.
Das BBW bietet sogenannte REHA-Ausbildungen an. Die Ausbildung der jungen Menschen wird in der Regel von der zuständigen Agentur für Arbeit oder einer zuständigen Stelle der beruflichen Rehabilitation finanziert. „Voraussetzung für eine Ausbildung im BBW ist der sogenannte Reha-Status. Eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum ist nicht erforderlich“, weiß Thieme. Insgesamt lernten im BBW rund 50 Menschen, die Verhaltensweisen aus dem Autismus-Spektrum zeigten.
Die Berufsausbildung im Berufsbildungswerk Rummelsberg findet eng vernetzt mit Unternehmen aus der Region statt. Die Azubis absolvieren verschiedene Praktika in kooperierenden Betrieben. So können sich die Azubis und künftige Kolleg*innen kennenlernen. In den ersten sechs Monaten nach Arbeitsbeginn sind die Bildungsbegleiter Ansprechpartner für Unternehmen und ehemalige Azubis. Der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt gibt dem Ausbildungsmodell im BBW recht: „Auch in Corona-Zeiten liegt die Vermittlungsquote für das gesamte BBW bei über 60 Prozent. Im IT und im Elektrobereich ist die Quote mit am besten und erreicht im Durchschnitt 80 bis 90 Prozent“, erzählt Bildungsbegleiterin Cornelia Köhler. Das liege immer am Personalbedarf der Wirtschaft.
Dani Kirmis fühlt sich wohl im BBW. Die Mitarbeiter*innen nehmen Rücksicht auf ihre Bedürfnisse und seien auch da, wenn es mal nicht so gut laufe. „Eine gute Ausbildung zu haben, ist wichtig“, betont die 19-Jährige, und da lohne es sich, nicht aufzugeben und an sich zu arbeiten.
In der Jugendhilfe sind seitens der bayerischen Staatsregierung weder präventive Testungen noch eine Impfstrategie geplant.
Mehr lesenNürnberg – „Ich danke Ihnen, Frau Schaffner. Das ist die schönste Nachricht dieses Tages!“ Die Erleichterung ist Max Pfingstgraef deutlich anzuhören, man hört den sprichwörtlichen Stein plumpsen, als er die gute Nachricht von Dr. Schaffner vom Gesundheitsamt Nürnberg entgegennimmt. „Ab heute Nacht Null Uhr ist unsere Quarantäne und Isolation offiziell aufgehoben!“, berichtet er anschließend. Der 25-Jährige arbeitet als pädagogische Fachkraft in der Clearingstelle, die die Rummelsberger Diakonie zusammen mit einer heilpädagogischen stationären Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Nürnberg betreibt. Hinter dem Erzieher, seinen Kolleg*innen und den jungen Migrant*innen liegen zwei anstrengende Wochen. Im Januar wurde bei einem jungen Afghanen aus der Wohngruppe Covid-19 nachgewiesen. Der 17-Jährige war nach einem Klinikaufenthalt präventiv auf das Virus getestet worden, ehe er in die Wohngruppe zurückkehren sollte. Anschließende Testungen aller Jugendlichen und Mitarbeitenden im Haus ergaben, dass weitere fünf der 21 aktuell betreuten Jugendlichen und keine der insgesamt 20 Mitarbeitenden betroffen waren. „Gemäß den Anweisungen des Gesundheitsamtes richteten wir daraufhin für die vergangenen zwei Wochen in der Clearingstelle die Quarantäne- und in der Wohngruppe die Isolations-Station ein“, berichtet Pfingstgraef.
Für Jugendliche ist der aktuelle Lockdown an sich schon eine hohe Belastung. Zwar sind sie gesundheitlich durch das Corona-Virus durchschnittlich weniger gefährdet, umso stärker sind sie jedoch von den Maßnahmen zur Virus-Eindämmung und den damit verbundenen sozialen Einschränkungen betroffen. Die für Jugendliche wesentlichen Treffen mit ihren Freund*innen zuhause, an Treffpunkten oder beim Sport sind derzeit kaum oder gar nicht möglich. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach geben 63 Prozent der jungen Menschen an, dass sie sich einsam fühlen oder unter Einsamkeit und den Einschränkungen leiden. Für Jugendliche, die in einer stationären Einrichtung der Jugendhilfe leben gilt das ebenso, hier kommen die individuellen Schwierigkeiten der einzelnen Jungen und Mädchen noch hinzu – das Konfliktpotenzial innerhalb der Wohngruppen wächst.
Auch Max Pfingstgraef und seine Kolleg*innen in der Juvenellstraße berichten von zunehmenden Konfliktsituationen, höherem Stress sowie von stark depressiver und gereizter Stimmung in Clearingstelle und Wohngruppe. „Die Quarantäne hat das alles noch einmal verstärkt. In den vergangenen zwei Wochen mussten wir den Jungen und Mädchen auch die wenigen Bewegungsmöglichkeiten, die seit dem Lockdown noch möglich sind nehmen. Sie durften das Haus gar nicht mehr verlassen“, berichtet Pfingstgraef. Das sei für alle im Haus eine große Belastung gewesen. „Gerade in der Clearingstelle stehen die jungen Menschen oft unter einer riesigen Anspannung. Sie sind meist traumatisiert, erst seit kurzer Zeit in Deutschland und leben in einer Zweckgemeinschaft mit vielen fremden Menschen aus fremden Kulturen und Nationalitäten“, so Pfingstgraef. Die nun insgesamt 15-tägige Isolation brachte alle an ihre Grenzen. „Es herrschte oft Langeweile und Frustration. Umso großartiger finde ich, dass trotzdem alle großes Verständnis für die Situation zeigten und sich an die Quarantäne- sowie Isolationsmaßnahmen hielten“, beschreibt Pfingstgraef die Situation. So kam es auch zu keiner weiteren Ansteckung. Insgesamt dreimal wurden alle Jugendlichen und Mitarbeitenden jeweils getestet. Für die Mitarbeitenden war die Testung freiwillig.
Denn während es in Pflegeeinrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe Reihentestungen und Impfstrategien gibt, ist die Jugendhilfe auf sich gestellt. „Die Mitarbeitenden der ambulanten, teilstationären sowie stationären Jugendhilfe garantieren mit ihrer pädagogischen Arbeit eine sichere, verlässliche und angemessene Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Unterstützungsbedarf“, berichtet Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH. Im ambulanten Bereich sei die Gefährdung der Kolleg*innen besonders hoch, da sie zu den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien nach Hause gingen, ohne zu wissen, wie diese sich hinsichtlich der Lockdown-Maßnahmen verhielten. „Und dennoch finden die Beschäftigten der Kinder- und Jugendhilfe nach wie vor keine Berücksichtigung in den coronaspezifischen Verordnungen der bayerischen Staatsregierung.“, schließt Grämmer.
Deshalb ließen sich Max Pfingstgraef und die Kolleg*innen von Clearingstelle und Wohngruppe sehr gerne mittesten. „Wir waren alle erleichtert über diese Testmöglichkeit“, erzählt Max Pfingstgraef und fügt schmunzelnd hinzu „Noch erleichterter sind wir aber jetzt, weil wir wieder raus dürfen.“
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November bringt die Rummelsberger Diakonie den aktualisierten Rechtekatalog für Kinder und Jugendliche „Deine Rechte“ raus und erweitert ihr Beschwerdemanagement zum Vertrauens(W)ORT
Mehr lesenNürnberg – am 20. November 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Eines der dort festgehaltenen Rechte ist das Recht auf Familie, Fürsorge und ein sicheres Zuhause. Nicht für alle Kinder in Deutschland selbstverständlich. So waren laut Statistischem Bundesamt 95 000 Kinder oder Jugendliche im Jahr 2018 in einer stationären Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht. 840 Kinder und Jugendliche leben aktuell in einer heilpädagogischen, sozialpädagogischen oder therapeutischen Wohngruppe der Rummelsberger Dienste für junge Menschen in Bayern. Auch diese Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Rechte.
Um sie über ihre Rechte zu informieren, erhalten alle jungen Bewohner*innen der Rummelsberger Wohngruppen einen Rechtekatalog, der 2009 in Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Betreuer*innen entstanden ist. Nun wurde er neu gestaltet und aktualisiert, insbesondere bezüglich der digitalen Welt. In „Deine Rechte“ heißt es seither zum Recht auf Datenschutz beispielsweise: „Niemand hat das Recht dazu, ungefragt Bilder von mir ins Internet oder soziale Netzwerke zu stellen“. Und das Brief- und Datengeheimnis bezieht sich jetzt in erster Linie auf E-Mails, digitale Nachrichten und Chatverläufe. Damit passt sich „Deine Rechte“ der Lebensrealität der Mädchen und Jungen an.
„Ein wichtiger Bestandteil von Bildung und Persönlichkeitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe ist Partizipation. Grundlage dafür ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten,“ sagt Thomas Grämmer, fachlicher Leiter der Rummelsberger Dienste für junge Menschen.
Die jungen Menschen in den Wohngruppen der Rummelsberger Diakonie haben unterschiedlich schwere, oft traumatische biografische und familiäre Erfahrungen gemacht. Um ihnen Partizipation zu ermöglichen, benötigen sie Möglichkeiten und Räume, in denen sie Mitbestimmung unter verlässlichen Bedingungen neu ausprobieren können und müssen. Dazu gehört auch die Möglichkeit sich beschweren und seine Meinung frei äußern zu können. „In der Rummelsberger Kinder- und Jugendhilfe setzen wir dabei auf ein vielfältiges und lebendiges Beschwerdeverfahren,“ erklärt Thomas Grämmer. Neben dem Rechtekatalog „Deine Rechte“ gibt es jugendliche Haussprecher*innen, Vertrauens-Erzieher*innen und Beschwerdebriefkästen in den Einrichtungen sowie externe Rummelsberger Ombudsfrauen und -männer.
„Mit dem „Vertrauens(W)ORT“ wollen wir nun Transparenz und Verlässlichkeit der Beschwerdemöglichkeiten und –bearbeitung für die jungen Menschen noch einmal erhöhen,“ erklärt Grämmer das neue Beschwerdemamangement. Und um möglichst alle Jungen und Mädchen zu erreichen, ist Vertrauens(W)ORT ein analoger und digitaler Ort zugleich. So können sich die jungen Menschen entweder über eine Broschüre oder über eine Webseite informieren und dort auch gleich zur Tat schreiten.
Unter rummelsberger-diakonie.de/vertrauenswort finden die Jugendlichen neben Telefonnummern und externen Ansprechpartner*innen ein Kontaktformular, in das sie ihre Beschwerden oder auch Anregungen direkt eintragen und abschicken können. Je nach Wunsch unter Angabe ihres Namens, einer Mailadresse oder Telefonnummer oder anonym. Der 15-jährige Nino, der kürzlich zum Hausprecher einer therapeutischen Wohngruppe gewählt wurde hat sich Vertrauens(W)ORT angesehen und für okay befunden: „Ich finde es gut, dass man sich nun auch online beschweren kann. Ich glaube, dass das vor allem die Kleineren nutzen werden. Wir Großen sprechen die Sachen meistens selbst an.“ Nino würde sich zusätzlich eine Mobilnummer wünschen: „Wir Jugendlichen merken uns so Sachen wie Homepageadressen doch nicht. Einfacher wäre es, wenn ihr eine Nummer hättet. Die würde ich dann einspeichern und über WhatsApp schreiben, wenn mir was nicht passt. Klar, das ist nicht so anonym, ihr habt dann halt meine Handynummer, wisst aber ja trotzdem nicht, wer ich bin.“ Sein abschließendes Urteil: „An sich ist das eine gute Sache.“
„Eine WhatsApp-Nummer wird es geben und hätten wir liebend gerne sofort mit angeboten, leider verzögert sich das aus Datenschutzgründen etwas,“ berichtet Grämmer. Bis dahin kommt Vertrauens(W)ORT Ninos Wünschen mit QR-Codes auf Plakat und Broschüre etwas entgegen. Diese Codes führen direkt auf die Internetseite. Einfach Code mit dem Smartphone scannen und Webseite in Favoriten speichern – schon kann man jederzeit, von überall her darauf zugreifen und sich beschweren. Zu Recht.